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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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aber auch eine hohe Fluktuation zu verzeichnen sei. Die Mitarbeiter berichten, dass es teilweise<br />

vorkomme, dass eine ethnische Gruppe versucht, das Jugendzentrum <strong>für</strong> sich in Beschlag<br />

zu nehmen. Zudem berichten sie von Diskriminierungen und rassistischen Äußerungen,<br />

<strong>die</strong> Ethnien übergreifend vorkommen, etwa zwischen Türken und Kurden, was von den<br />

Mitarbeitern notfalls mit einem Hausverbot geahndet werde. Die Mitarbeiter berichten zudem,<br />

dass Gewalt unter den Jugendlichen im Jugendzentrum teilweise eine Rolle spiele. Als einmaliges<br />

Ereignis wirkten sich auch <strong>die</strong> Unruhen in den Pariser Vororten 2005 auf den <strong>Stadt</strong>teil<br />

aus, indem sich Jugendliche in Schlägereien verwickelten und z.B. auch einen Müllcontainer<br />

anzündeten. Der Treffpunkt versucht gezielt, <strong>die</strong> gegenseitige Toleranz zu fördern,<br />

wenn es zu Fällen von Ausgrenzung kommt, hauptsächlich durch individuelle Gespräche.<br />

Zudem vermittelt er Jugendlichen bei allen Problemen (z.B. Jugendliche mit Duldung, <strong>die</strong><br />

eine Ausbildung machen wollen) an entsprechende Stellen weiter. Auch bei Sprachproblemen<br />

wird auf Institutionen, <strong>die</strong> Sprachkurse anbieten, verwiesen und der Treffpunkt steht als<br />

Kooperationspartner bei verschiedensten Angeboten zur Verfügung (z.B. multikulturellen<br />

Festen). Im Jugendzentrum wird grundsätzlich deutsch gesprochen, was auch eine Reaktion<br />

auf <strong>die</strong> Sprachdefizite der Jugendlichen ist. Zusätzlich wurden Mitarbeiter mit russischem<br />

und türkischem Migrationshintergrund eingestellt, um teilweise vorhandene Sprachbarrieren<br />

der Jugendlichen abzubauen. Zudem setzt der Treffpunkt auf Freizeitpädagogik, auch um<br />

auf Frust und Langeweile der Jugendlichen mit Migrationshintergrund zu reagieren und veranstaltet<br />

z.B. Fußballspielen, Klettern, Bowling, Kart fahren oder Jugendfreizeiten, wobei all<br />

<strong>die</strong>se Maßnahmen bewusst <strong>für</strong> alle Kinder und Jugendlichen, unabhängig vom Migrationshintergrund,<br />

offen gehalten werden.<br />

Weitere Jugendzentren sind der Wiesentreff wie der Treffpunkt Nord, <strong>die</strong> sich im Norden<br />

von <strong>Soest</strong> befinden. In den Jahreszielen beider Jugendtreffs wird angegeben, ein verlässliches<br />

räumliches und personelles Angebot <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche auch aus benachteiligten<br />

Lebenswelten und/oder mit Migrationshintergrund vorhalten zu wollen. Die Berichte des<br />

Jugendamtes zeigen, dass sich <strong>die</strong> Besucher der städtischen Jugendtreffs zu etwa einem<br />

Drittel bis der Hälfte aus Migranten zusammensetzen. Es fällt dabei auf, dass <strong>die</strong> Anteile der<br />

Jugendlichen mit Migrationshintergrund an den Gesamtbesucherzahlen in den vergangenen<br />

drei Jahren in allen Jugendzentren, mit Ausnahme des Treffpunkt Nord gesunken sind (s.<br />

Annex-Tab. 27 <strong>für</strong> eine detaillierte Übersicht der Zahlen):<br />

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