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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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grund ihrer eigenen Lebensgeschichte Unterstützung angeboten, in der unterstützende Hilfen<br />

notwendig geworden sind. Dies können Entwicklungsstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten<br />

sein, wie z.B. sexueller Missbrauch, Gewalterfahrungen, Drogenmissbrauch, Gesetzeswidrigkeiten,<br />

ein schwieriges Elternhaus oder Schule schwänzen. Pro Jahr wird das Haus<br />

von etwa 80 bis 90 Mädchen zwischen zwölf und 18 Jahren besucht. Von einer lediglich eine<br />

Nacht dauernden Unterbringung in Form einer Inobhutnahme bis hin zu einem mehrjährigen<br />

Aufenthalt ist alles individuell möglich. Die Einrichtung kann auf zehn feste Regelplätze, drei<br />

Inobhutnahmeplätze und vier Plätze <strong>für</strong> <strong>die</strong> Verselbständigung im SBW ("Sozial Betreutes<br />

Wohnen") zurückgreifen<br />

Das Sozialverhalten der Mädchen soll vor allem durch einen strukturierten Tagesablauf gefördert<br />

werden. Dieser besteht hauptsächlich aus geordneten Tischzeiten, regelmäßiger<br />

Hausaufgabenbetreuung, sinnvoller Freizeitgestaltung und festgelegten Ausgangs- und Ruhezeiten.<br />

Besondere Bedeutung wird außerdem einer engen therapeutischen Begleitung<br />

durch ortsansässige Psychologen und Therapeuten beigemessen. Das Haus arbeitet in eng<br />

mit den Eltern zusammen sowie in Absprache mit den Jugendämtern. Ca. 20% der betreuten<br />

Mädchen pro Jahr haben nach Schätzungen einen Migrationshintergrund. Dieser stellt in der<br />

täglichen Arbeit keine besondere Herausforderung dar, da individuell mit den Mädchen verfahren<br />

wird. Mitarbeiter des Hauses berichten von nur selten auftretenden Sprachproblemen,<br />

<strong>die</strong> aber handhabbar wären. Die kulturellen und religiösen Befindlichkeiten der Mädchen<br />

werden berücksichtigt, indem bereits im Aufnahmegespräch konkrete Fragen dazu gestellt<br />

werden. Auch im Zusammenleben der Mädchen gibt es kaum Probleme, ein "Migrationshintergrund"<br />

wird als spannend empfunden und weckt Interesse. So wird beispielsweise <strong>die</strong><br />

Kultur eines Mädchens zum Thema, deren Leben, Sitten und Gebräuche. Die Essenskultur<br />

wird aufgegriffen, indem Rezepte nachgekocht werden. In der Elternarbeit spielen sprachliche<br />

Barrieren oft eine Rolle, was <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit <strong>die</strong>sen erschweren kann.<br />

<strong>Soest</strong>er Tafel<br />

Die <strong>Soest</strong>er Tafel wurde 1999 aufgrund der zunehmenden Armut in der <strong>Stadt</strong> und dem Vorhandensein<br />

von verwertbaren überschüssigen Lebensmitteln gegründet. Zunächst wurde<br />

fünf Mal pro Woche ein Mittagstisch angeboten. Zusätzlich wurden ab dem Jahr 2001 zunächst<br />

zwei, später vier Mal <strong>die</strong> Woche Lebensmitteltüten ausgegeben. In der Einrichtung<br />

sind 25 Mitarbeiter beschäftigt, darunter ca. 19 Personen, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> AHA als "Hellweg-<br />

Jobber" eingestellt sind, sowie eine Hauswirtschaftsmeisterin als Küchenleitung vom Kooperationspartner<br />

des Evangelischen Perthes Werks, eine organisatorische Leitung sowie zehn<br />

bis 15 Ehrenamtliche. Davon haben ca. fünf Mitarbeiter haben einen Migrationshintergrund.<br />

Für <strong>die</strong> Inanspruchnahme der Tütenausgabe benötigen <strong>die</strong> Klienten einen Berechtigungsschein,<br />

der von der Tafel ausgestellt wird. Zum Mittagstisch kommen hauptsächlich Allein-<br />

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