14.03.2013 Aufrufe

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

schadet. Eine Unterstützung seitens der <strong>Stadt</strong> wäre daher eine Möglichkeit der Anerkennung<br />

und der Förderung von Wissen, <strong>die</strong> verfolgt werden könnte, ohne andere Ziele (z.B. Schulerfolg)<br />

zu riskieren (Schweitzer 2009, S. 436f.).<br />

Wir empfehlen außerdem, dem Ausländerbeirat bzw. einem zu gründenden Integrationsrat<br />

öfter Räumlichkeiten zu früheren Zeiten im Rathaus zur Verfügung zu stellen, damit <strong>die</strong>ser<br />

<strong>die</strong> von ihm angestrebte Beratungs- und Begleitungstätigkeit wahrnehmen kann. Mit dem<br />

Ausländerbeirat könnte verabredet werden, dass er Zahlen über <strong>die</strong> Besucherhäufigkeit und<br />

Dauer der Beratung <strong>für</strong> ein Jahr führt, um anschließend Aussagen darüber treffen zu können,<br />

ob <strong>die</strong> Räumlichkeiten und Öffnungszeiten ausreichend oder der Beratungsintensität<br />

unangemessen sind.<br />

POLITISCHE TEILHABE<br />

Migranten sind nur zu einem geringen Anteil Mitglieder von politischen Parteien; der Anteil<br />

liegt niedriger, als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entspricht. Zwar hat <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> keinen<br />

direkten Einfluss auf <strong>die</strong> Mitgliederstruktur politischer Parteien, aber sie ist ein wichtiger Dialogpartner<br />

der Parteien und kann ihnen gegenüber auch auf <strong>die</strong>ses Missverhältnis hinweisen.<br />

Dabei ist es möglich, dass sie den Parteien im Wissen um das <strong>für</strong> <strong>die</strong>sen Bericht Recherchierte<br />

bewusst macht, dass <strong>die</strong> Migranten ein erhebliches Wählerpotential darstellen.<br />

Mehr Migranten als Mitglieder von Parteien könnten zudem positive Signale setzen, <strong>die</strong> dazu<br />

führen, dass auch mehr Migranten sich als Wähler angesprochen fühlen und so <strong>die</strong> extrem<br />

niedrige Wahlbeteiligung, z.B. in der Englischen Siedlung, steigt.<br />

EINBÜRGERUNGEN<br />

Die Einbürgerungsrate ist bei denjenigen Bewohnern <strong>Soest</strong>s, <strong>die</strong> aus den ehemaligen GUS-<br />

Staaten kommen, am höchsten. Sehr gering fällt sie hingegen bei anderen Nationalitäten<br />

aus, auch bei Personen mit langjähriger Aufenthaltsdauer. Besonders relevant erscheinen<br />

hierbei <strong>die</strong> zahlenmäßig häufig vertretenen Ausländer aus der Türkei, <strong>die</strong> sich vergleichsweise<br />

selten einbürgern lassen. Insgesamt gibt es in <strong>Soest</strong> – wie in vielen Städten in Deutschland<br />

– somit ein erhebliches Einbürgerungspotential (s. Kapitel 2.2.2).<br />

Ausländer lassen sich vor allem dann einbürgern, wenn sie sich in Deutschland 'verwurzelt'<br />

fühlen und sich mit dem Land identifizieren, um rechtlich mit Deutschen gleichgestellt zu<br />

sein, wählen zu können und sich immer in Deutschland aufhalten zu können. Gründe, <strong>die</strong><br />

gegen eine Einbürgerung sprechen, können sein: der Wunsch, <strong>die</strong> aktuelle Staatsangehörigkeit<br />

zu behalten, der Umstand, dass der Aufenthaltsstatus ohnehin sicher ist (z.B. durch EU-<br />

Bürgerschaft), oder <strong>die</strong> Be<strong>für</strong>chtung, dass man auch nach der Einbürgerung noch als Aus-<br />

178

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!