Integrationskonzept für die Stadt Soest
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Mitarbeiter des BBZ prüften zu Anfang <strong>die</strong> Kompetenzen und Talente der Teilnehmer ab und<br />
passten <strong>die</strong> Maßnahmen darauf individuell an. Personen, <strong>die</strong> über ein entsprechendes<br />
handwerkliches Talent hatten, wurden beispielsweise der Metallwerkstatt zugewiesen. Konnten<br />
sprachliche Defizite festgestellt werden, wurden <strong>für</strong> <strong>die</strong> betroffenen Personen Sprachkurse<br />
vorgesehen. Die Defizite und Kompetenzen wurden dabei anhand eines Tests (GEVA)<br />
identifiziert. Zudem wurde im BBZ seit einigen Jahren eine weitere Maßnahme angeboten,<br />
<strong>die</strong> mit Bildungsgutscheinen von der ARGE oder der Arbeitsagentur buchbar war und sich<br />
"Migrantinnen in Arbeit" nennt. Sie ist insbesondere <strong>für</strong> Teilnehmerinnen mit Migrationshintergrund<br />
und besonderen Hemmnissen gedacht, wie Sprachdefizite oder mangelnde Berufserfahrung.<br />
2009 lief <strong>die</strong>se Maßnahme in Lippstadt, das Jahr zuvor in <strong>Soest</strong>, wobei <strong>die</strong> Teilnehmer<br />
2008 meist auch direkt aus <strong>Soest</strong> kamen. Dieses Angebot wurde durch Mitarbeiter<br />
des BBZ erstellt, da <strong>die</strong> Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft der Kreisverwaltung<br />
<strong>Soest</strong> (Arbeit Hellweg Aktiv, AHA) ergeben hatte, dass relevante Maßnahmen <strong>für</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Klientel erstellt werden müssten und eine solche Maßnahme im Umkreis bislang nicht vorhanden<br />
war. Mitarbeiter des BBZ hatten außerdem festgestellt, dass immer öfter Migrantinnen<br />
Potential und Know-How aus ihrem Heimatland mitbringen, <strong>die</strong>s aber aufgrund sprachlicher<br />
Problemen, der Kinderbetreuung oder familiären Umgebung etc. nicht ausschöpfen<br />
können. Die Teilnehmerinnen waren zwischen 25 und 50 Jahren alt. Bei der Maßnahme gab<br />
es verschiedene Module wie z. B. Sprache, Theorie oder Hauswirtschaftslehre, <strong>die</strong> abgearbeitet<br />
wurden. Damit sollten Fähigkeiten vermittelt werden, auf <strong>die</strong> weitere Qualifikationen<br />
aufgesattelt werden konnten. Die Teilnehmerinnen waren größtenteils der deutschen Sprache<br />
nicht mächtig, <strong>die</strong> Lehrer daher speziell geschult. Die Nacherhebung zu <strong>die</strong>ser Maßnahme<br />
zeigte, dass der Kurs gute Ergebnisse brachte, auch von den Teilnehmern kamen<br />
vorrangig positive Meldungen.<br />
Die Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit (BA) bietet Berufsorientierungsmaßnahmen und Beratungen<br />
an; <strong>die</strong> Orientierungsmaßnahmen erfolgen an Schulen, wozu Mitarbeiter der BA regelmäßig<br />
in <strong>die</strong> Vorabgangsklassen besuchen. Sie bieten aber auch Informationen mittels des Berufsinformationszentrums<br />
an und halten Vorträge über <strong>die</strong> verschiedenen beruflichen Qualifizierungen.<br />
Es gibt zudem <strong>die</strong> Möglichkeit der Einzelberatung. Letztlich fungiert <strong>die</strong> BA als Auftraggeber<br />
verschiedener Weiterbildungsmaßnahmen. Ein Gesprächspartner (Y-III) merkte<br />
hinsichtlich jugendlicher Migranten in <strong>die</strong>sen geförderten Maßnahmen an, dass gerade Menschen<br />
aus den ehemaligen GUS-Staaten von "einer Maßnahme in <strong>die</strong> nächste" gelangen<br />
würden, ohne wirklich <strong>die</strong> Chance auf eine Beschäftigung zu erlangen. Er sah <strong>die</strong>se aber<br />
auch selbst in der Pflicht, sich stärker zu engagieren. Weitere identifizierte Maßnahmen, <strong>die</strong><br />
sich nicht trennscharf nur auf den Bereich Ausbildung und Jugendliche mit Migrationshintergrund<br />
konzentrieren, sondern auch älteren und/oder Arbeit suchenden Personen zugute<br />
kommen, werden gebündelt im Bereich Arbeitsmarkt in Kapitel 3.3 behandelt.<br />
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