Integrationskonzept für die Stadt Soest
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schen Tätigkeit tatsächlich auch verwendbares sprachliches Wissen vermitteln. Entsprechende<br />
Adressen und Hinweise können ggf. gegeben werden. Auch zur Finanzierung solcher<br />
Weiterbildungsmaßnahmen haben eine Reihe von Bundesländern entsprechende Förderprogramme<br />
aufgelegt. Insgesamt ist davon auszugehen, dass eine solche Fortbildung<br />
des Personals in den Kindergärten eine <strong>für</strong> den späteren Verlauf von Integrationsprozessen<br />
lohnende und effektive Investition darstellt.<br />
Des Weiteren empfiehlt sich, bei zukünftigen Einstellungen stets auch Erzieherinnen mit<br />
Migrationshintergrund zu berücksichtigen.<br />
Für auffällig halten wir <strong>die</strong> Unterschiedlichkeit der Konzepte im Umgang mit Migranten<br />
sowie <strong>die</strong> Tatsache, dass hinsichtlich <strong>die</strong>ser Fragen keine Vernetzung der Akteure stattfindet,<br />
weder zwischen den Kindergärten noch zwischen den Schulen. Wir halten hier einen<br />
Austausch <strong>für</strong> notwendig und viel versprechend, da so positive Erfahrungen weitergegeben<br />
werden könnten. Der erste Schritt <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> wäre, sich Klarheit über den Verbleib der<br />
Schüler nach ihrer Schullaufbahn zu verschaffen, wie <strong>die</strong>s im Integrationsmonitoring vorgeschlagen<br />
wurde. Erst dann ließe sich bewerten, ob <strong>die</strong> unterschiedlichen Konzepte auch unterschiedliche<br />
Erfolge zeigen. Parallel dazu sollte <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> einen Austausch zwischen den<br />
Schulen und den Kitas im Sinne von "best-practices" initiieren. So wäre z.B. sichergestellt,<br />
dass Erfolg versprechende Elemente im <strong>Integrationskonzept</strong> der Thomä-Hauptschule nicht<br />
verloren gehen, wenn <strong>die</strong>se Schule demnächst schließt. Auch an einzelnen Kitas berichten<br />
Leiter von Problemen, <strong>die</strong> sie in der Vergangenheit im Umgang mit Migranten hatten, <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />
sie aber mittlerweile Lösungen gefunden haben, während andere gerade erst <strong>die</strong> ersten Erfahrungen<br />
mit <strong>die</strong>sen Fragen machen. Auch hier wäre es lohnenswert, einen Erfahrungsaustausch<br />
zu initiieren.<br />
Die Empfehlungen der Grundschulen bzw. <strong>die</strong> ungleichen Überweisungen auf weiterführende<br />
Schulen können nicht nur zu einem Gefühl ungerechter Behandlung bei den Migranten<br />
führen. Untersuchungen zeigen vielmehr, dass <strong>die</strong> Chancen eines Kindes ohne Migrationshintergrund,<br />
eine Gymnasialempfehlung zu bekommen, fünf Mal so hoch liegen, wie <strong>die</strong> eines<br />
Kindes mit Migrationshintergrund (Gesemann 2009, S. 454). Dies ist ein Grund da<strong>für</strong>,<br />
dass Kinder von Migranten systematisch und regelmäßig geringere Chancen <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
höhere Bildungskarriere, <strong>die</strong> wiederum oftmals Voraussetzung <strong>für</strong> qualifizierte und<br />
höherwertige Berufstätigkeiten ist, haben. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> sollte sich einen Überblick darüber<br />
verschaffen, ob und inwiefern <strong>die</strong>se aus vielen Beispielen bekannte Problematik auch – wie<br />
zu vermuten ist, aber aufgrund fehlender Statistiken quantitativ in <strong>die</strong>sem Bericht nicht belegt<br />
werden konnte – auf <strong>die</strong> eigene kommunale Bildungslandschaft zutrifft. Dazu müssten zunächst<br />
<strong>die</strong> zur Beurteilung des Ausmaßes der Übergangsproblematik relevanten Daten erhoben<br />
werden, anhand derer zu überprüfen ist, wie sich <strong>die</strong>se Sachlage in <strong>Soest</strong> darstellt. Je<br />
nach Sachlage sollte dann zusammen mit den Grundschulen das Gespräch über <strong>die</strong> jeweili-<br />
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