Integrationskonzept für die Stadt Soest

Die Recherche entsprechender Daten gestaltete sich dabei äußerst diffizil. Daten zu Ausländern
und (Spät-)Aussiedlern müssen von Schulen schon seit geraumer Zeit erhoben werden,
die Stadt konnte uns Daten über die Schülerbestände in Hinsicht auf diese Gruppen ab dem
Jahr 2000 zur Verfügung stellen. Nicht regelmäßig erhoben wurden hingegen Statistiken
über die Abschlüsse der Schulabgänger, welche die Stadt für die vergangenen zwei Jahre im
Rahmen einer Sonderabfrage erhielt und die wir um Daten von IT.NRW für zwei weitere Jahre
ergänzt haben. Auch wurden keine Daten zum Übergang von den Grund- auf die weiterführenden
Schulen erhoben. Seit drei Jahren sind die Schulen in NRW zudem angehalten,
Daten zu "Schülern mit Zuwanderungsgeschichte" zu erheben. Als solche gelten Schüler, die
selbst zugezogen sind, eine nichtdeutsche Verkehrssprache in der Familie haben oder mindestens
ein nicht in Deutschland geborenes Elternteil (Ministerium für Schule und Weiterbildung
des Landes Nordrhein-Westfalen April 2009, S. 98). Diese Daten konnten uns allerdings
weder von der Stadt, noch vom Kreis oder der Bezirksregierung zur Verfügung gestellt
werden; sie wurden hingegen oft bei anderen Ebenen "vermutet". Eine vom IMIS initiierte
Umfrage bezüglich dieser und weiterer Daten bei den Schulen brachte nur mäßigen Rücklauf,
die Schulen verwiesen auf den zu hohen Aufwand, die Umstellung der Erhebungssoftware
oder schlicht, dass die Daten von ihnen nicht erhoben würden. 18 Dies Kapitel wird somit
mit verschiedenen Quellen arbeiten müssen, die unterschiedlich tiefe Einblick erlauben. Hinsichtlich
der Schuldaten lässt sich somit ein erheblicher Handlungsbedarf ersehen, auf den
wir in den Empfehlungen im Kapitel 6 eingehen werden.
3.1.2.1 Grundschulen und Übergang auf weiterführende Schulen
Verteilung der Schüler auf die Grundschulen
Nach Angaben von IT.NRW betrug der Anteil der Schüler mit Zuwanderungsgeschichte an
allen Grundschulen in Soest 19,5% im Jahr 2008/09 und 21,8% im Jahr 2007/08. Aus Datenschutzgründen
lieferte IT.NRW allerdings keine Daten für die einzelnen Grundschulen,
sondern nur Gesamtzahlen. Damit können wir für ein Bild der Zusammensetzung der Schülerschaft
in den verschiedenen Grundschulen nur auf die Zahlen von Ausländern und (Spät-)
Aussiedlern der Stadt Soest zurückgreifen. Abb. 9 zeigt, dass diese 2007/08 unterschiedlich
stark an den verschiedenen Schulen vertreten waren (die genauen Daten finden sich in Annex-Tab.
10). Durchschnittlich waren 7% der Kinder an Grundschulen Ausländer, 4,2%
(Spät-)Aussiedler. Die Anteile an den verschiedenen Schulen schwanken allerdings erheblich,
die Zahlen bewegen sich zwischen 28,8 und 1,9% für beide Gruppen. Dies scheint sich
18 Scheinbar gilt dies NRW-weit: es haben nur die öffentlichen, nicht die Schulen in privater Trägerschaft
in NRW Daten zu Schülern mit Zuwanderungsgeschichte erhoben. Auch in anderen Gemeinden
und Kreisen zeigten Stichproben, dass die Daten je nach Schule mit unterschiedlicher
Qualität erstellt und übermittelt wurden.
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