Integrationskonzept für die Stadt Soest

3.9 Religion
Wie die folgende Abb. 24 zeigt, nahm in Soest zwischen 1998 und 2008 der Anteil jener
Menschen in der Bevölkerung zu, die nicht katholischen oder evangelischen Glaubens sind
(= "sonstige Religion"), sondern eine andere Religionszugehörigkeit haben (für weitere Daten
s. Annex-Tab. 30). Der Anteil der Ausländer mit einer sonstigen Religion nahm hingegen im
gleichen Zeitraum ab, während der Anteil bei den Deutschen anstieg. Dies kann auf zwei
Effekten beruhen, die allerdings anhand dieser Zahlen nicht voneinander separiert werden
können: Zum einen kann dafür der Zuzug von (Spät-)Aussiedlern aus den ehemaligen GUS-
Staaten, die weder katholisch noch evangelisch sind und die deutsche Staatsangehörigkeit
besitzen verantwortlich sein. Zum anderen könnte sich unter der Gruppe der Deutschen eine
wachsende Anzahl von Kindern z.B. muslimischer Migranten befinden. Möglich, aber in der
Anzahl weniger wahrscheinlich, sind auch Übertritte von Deutschen zu den sonstigen Religionen.
Festzuhalten bleibt damit, dass die sonstigen Religionen eine zunehmende und vermutlich
auch eine weiterhin wachsende Rolle spielen werden.
Abb. 24: Anteil Personen mit sonstiger Religion bei Deutschen, Ausländern und gesamter
Bevölkerung 1998 – 2008
70%
60%
50%
40%
30%
20%
10%
0%
1998 2000 2002 2004 2006 2008
Quelle: PDB der Stadt Soest; eigene Berechnungen.
109
Deutsche
Ausländer
Gesamt
Im Folgenden konzentrieren wir uns auf Erkenntnisse über Migranten als Mitglieder katholischer
und evangelischer Gemeinden sowie den Türkisch-Islamischen Kulturverein, bevor wir
das interreligiöse Leben thematisieren.