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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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kommen, in der Krise sind aber Leiharbeitsunternehmen (<strong>die</strong> überdurchschnittlich häufig<br />

Ausländer beschäftigen; <strong>die</strong> Autoren) nicht mehr so stark darauf angewiesen, Helfer <strong>für</strong> einfache<br />

Arbeiten zu akquirieren. In der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> gibt es aber kein besonders hohes Maß an<br />

Leiharbeit, im Kreis hingegen schon. Ohnehin dürfe man <strong>die</strong> Gemeinden des Kreises nicht<br />

isoliert voneinander betrachten, da es große Pendelverflechtungen zwischen <strong>die</strong>sen gäbe.<br />

Im Arbeitsmarkt der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> sei es <strong>für</strong> Ausländer aufgrund des hohen Anteils an Dienstleistungen<br />

und Verwaltung insgesamt schwieriger, Fuß zu fassen. Ein weiterer Experte (Z-V)<br />

wies ebenfalls auf Sprachprobleme der Migranten hin, <strong>die</strong> sich auch in einer schwierigen<br />

Situation am Arbeitsmarkt niederschlagen. Diese konzentrierten sich aber nicht auf bestimmte<br />

Herkunftsgruppen. Für <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> verwies <strong>die</strong>ser Experte auf <strong>die</strong> generell hohe Anzahl<br />

an Arbeitslosengeld-II-Empfängern, <strong>die</strong> gemessen an der Gesamtbevölkerung <strong>die</strong><br />

höchste im gesamten Kreis <strong>Soest</strong> sei. Selbst alte Industriestädte wie Lippstadt und Werl lägen<br />

darunter. Es gäbe dabei einen Kreis an Personen, welche auch mit hohen Anstrengungen<br />

nicht in den ersten Arbeitsmarkt vermittelbar seien. Zudem glaubte <strong>die</strong>ser Gesprächspartner,<br />

dass in Einzelfällen Firmen deutsche Bewerber um Arbeitsplätze bevorzugt einstellen<br />

würden.<br />

Ein von uns interviewter Vertreter einer großen <strong>Soest</strong>er Firma gab an, dass etwa 28% der<br />

Belegschaft einen Migrationshintergrund hatten und das Thema Herkunft und Integration<br />

nimmt einen hohen Stellenwert in der (Personal-)Arbeit der Firma einnimmt. Das Gros der<br />

Mitarbeiter war innerhalb der Firma im gewerblichen Bereich als Produktionshelfer oder<br />

Facharbeiter tätig, seltener im administrativen Bereich. Im Zuge der Wirtschaftskrise hatte<br />

sich auch <strong>die</strong>ses Unternehmen von Mitarbeitern trennen müssen, wobei <strong>die</strong> Auswahl anhand<br />

eines Sozialplans erfolgte und nach Angaben des Gesprächspartners Migranten nicht häufiger<br />

traf. Zudem betonte er, dass ein aktueller und sich künftig verschärfender Fachkräftemangel<br />

von Bedeutung sei und bereits gezielt Arbeitskräfte aus dem Ausland angeworben<br />

wurden.<br />

3.3.5 Akteure und Maßnahmen im Bereich Arbeitsmarkt<br />

Im Folgenden werden relevante Akteure des <strong>Soest</strong>er Arbeitsmarktes, auch aus dem Bereich<br />

der Vermittlung und Qualifizierung, sowie bestimmte Maßnahmen in Bezug auf Migranten<br />

und Ausländer dargestellt. Dieses Kapitel erhebt allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit<br />

aller möglichen im Feld vertretenen Akteure.<br />

Im Rahmen der Vermittlungsarbeit der Bundesagentur <strong>für</strong> Arbeit (BA) wird nicht statistisch<br />

erfasst, ob eine Person einen Migrationshintergrund hat oder nicht. Die Mitarbeiter setzen<br />

am Individuum an und versuchen bei Vermittlungshemmnissen, berufsbezogene Kenntnisse<br />

zu vermitteln, <strong>die</strong> möglicherweise über das rein Berufliche hinausgehen und dabei auch<br />

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