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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Migranten als Mitglieder in evangelischen und katholischen Gemeinden<br />

Bei der evangelischen Johannesgemeinde und der Petri-Pauli Gemeinde, der katholischen<br />

Gemeinde "Heilig-Kreuz" sowie der Freikirchlich Evangelischen Gemeinde <strong>Soest</strong>, deren Vertreter<br />

wir interviewt hatten, waren aus der Gruppe der Migranten vor allem <strong>die</strong> (Spät-) Aussiedler<br />

als aktive wie passive Mitglieder in <strong>die</strong> Gemeinden eingebunden. Migranten anderer<br />

Herkunft (z.B. aus asiatischen oder afrikanischen Staaten) besuchten <strong>die</strong> Gottes<strong>die</strong>nste allerdings<br />

eher vereinzelt. Ein Gesprächspartner vermutete eine gewisse "Hemmschwelle" auf<br />

Seiten der Migranten. Alle Gesprächspartner betonten jedoch ihre Offenheit <strong>für</strong> Migranten als<br />

Besucher der Gemeinde und Gottes<strong>die</strong>nste, ein bewusstes "Werben" um <strong>die</strong>se fand allerdings<br />

nicht statt. Selbstkritisch wurde allerdings teilweise eingeräumt, dass über eine stärkere<br />

Thematisierung nachgedacht werden sollte bzw. es bestanden Pläne, verstärkten Kontakt<br />

zu Migranten und Migrantenorganisationen zu suchen. Praktisch engagierten sich <strong>die</strong> Gemeinden<br />

aber bereits <strong>für</strong> Fragen von Integration, so fanden in den Räumen der Heilig-Kreuz-<br />

Gemeinde Integrationskurse der Kolping-Bildungsstätte statt und <strong>die</strong> Johannesgemeinde<br />

hatte einen Begegnungsabend veranstaltet, um Kontakte zwischen Migranten und Deutschen<br />

zu ermöglichen. Zudem gehört der Pfarrer der Heilig-Kreuz-Kirche dem Arbeitskreis<br />

Integration und Kultur an. Zudem wurde <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong>teilkonferenz <strong>Soest</strong>er Süden u.a. von dem<br />

Pfarrer der Johannesgemeinde mit begründet.<br />

Eine Besonderheit stellt sicherlich der Internationale Gottes<strong>die</strong>nst der evangelischen Petri-<br />

Pauli Gemeinde dar. Er entstand beim Hansetag 1995, wo es einen gemeinsamen Gottes<strong>die</strong>nst<br />

von Menschen aus verschiedenen Nationen gegeben hatte. Die Erkenntnis, dass es in<br />

<strong>Soest</strong> viele Menschen aus verschiedenen Ländern gab, veranlasste dazu, einmal jährlich<br />

(zunächst an Pfingsten, jetzt am Bördetag) einen internationalen Gottes<strong>die</strong>nst zu feiern. Er<br />

wird in verschiedenen Sprachen gehalten, eine deutsche Übersetzung findet sich jeweils im<br />

Programmheft und ist stark geprägt von der Musik aus unterschiedlichen Ländern. Ca. zwölf<br />

bis 13 verschiedene Nationen bzw. Kulturen sind involviert. Jedes Jahr liegt der Schwerpunkt<br />

auf einem anderen Land oder einer Region, der sich jeweils durch das Engagement der Mitwirkenden<br />

ergibt. Die Organisation übernimmt zunächst eine kleine Gruppe, in der verschiedene<br />

Migranten vertreten sind, <strong>die</strong>se spricht wiederum gezielt weitere Personen an. Dabei<br />

stellt sich regelmäßig heraus, dass so viele Menschen an einer Mitarbeit interessiert sind,<br />

dass eine Auswahl getroffen werden muss. Der Gottes<strong>die</strong>nst selbst ist christlich, es wirken<br />

aber immer auch Einzelpersonen mit, <strong>die</strong> anderen Religionen angehören. Letztlich nehmen<br />

ca. 250 Personen an ihm teil, darunter auch offizielle Vertreter der <strong>Stadt</strong>. Im Gottes<strong>die</strong>nst<br />

selbst wird auch das Thema Integration thematisiert, da es allgemein häufig um das menschliche<br />

Miteinander geht.<br />

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