14.03.2013 Aufrufe

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zeit auch Maßnahmen organisiert, <strong>die</strong> Sprachprobleme beheben sollten. Dies ist ihr seit April<br />

2008 aufgrund von rechtlichen Änderungen nicht mehr möglich. Eine Maßnahme lief etwa<br />

bei der Caritas und wurde GINKO genannt (= Gemeinsam international kochen). Hierbei<br />

handelte es sich um eine Sprachberufsschulung, <strong>die</strong> 15 Teilnehmer aus zwölf Ländern absolvierten.<br />

Dabei wurde auf <strong>die</strong> vielfältige Zusammensetzung geachtet, um zu verhindern,<br />

dass <strong>die</strong> Teilnehmer im Kurs auf ihre Muttersprache zurückgreifen. Mittlerweile werden alle<br />

Maßnahmen, <strong>die</strong> mit dem Bereich Sprache verbunden sind, zentral vom BAMF organisiert,<br />

das von ihm anerkannte Bildungsträger in <strong>Soest</strong> beauftragt. In <strong>die</strong>se Projekte können dann<br />

auch Klienten von der AHA zugewiesen werden. Zur Zeit des Interviews war allerdings kein<br />

Klient der AHA einer vom BAMF-organisierten Maßnahme zugewiesen. Zudem ist <strong>die</strong> AHA<br />

an der Arbeit des <strong>Stadt</strong>teilbüros im <strong>Soest</strong>er Süden beteiligt, s. Kapitel 5.1.2.<br />

Ein Interviewpartner (L-IV) merkte zu den von der AHA durchgeführten Maßnahmen kritisch<br />

an, dass Migranten bei <strong>die</strong>sen zu wenig unter dem Aspekt der Förderung behandelt würden.<br />

Einige Migranten würden bis zu fünf Mal in Folge dasselbe Bewerbungstraining absolvieren,<br />

dabei sei eine Bandbreite an möglichen Förderungen vorhanden. Annex-Tab. 24 zeigt, dass<br />

Ausländer, gemessen an ihrem absoluten Anteil in allen AHA-Maßnahmen, relativ seltener in<br />

Maßnahmen vertreten waren, <strong>die</strong> dem Bereich der Förderung der Berufsausbildung oder den<br />

Beschäftigung schaffenden Maßnahmen zuzuordnen sind (hierunter: Arbeitsgelegenheiten<br />

mit Mehraufwandsentschädigung, sog. 'Ein-Euro-Jobs'). Ersteres könnte kritisch gesehen<br />

werden und wäre ggf. detaillierter zu betrachten, da vor dem Hintergrund der von mehreren<br />

Gesprächspartnern betonten geringeren Qualifikation von Migranten verstärkt auf Bildungsmaßnahmen<br />

zu setzen wäre. Allerdings sind <strong>die</strong> hier betrachteten Fallzahlen sehr gering.<br />

Das <strong>Soest</strong>er EntwicklungsNetz (SEN) verfügt über eine breite Palette an Maßnahmen, <strong>die</strong><br />

im Bereich der Qualifizierung (auch jugendlicher) Menschen angesiedelt und von der AHA<br />

beauftragt sind. Ihre Maßnahmen beschrieben Verantwortliche als speziell auf Benachteiligte<br />

abgestimmt. Konkrete Maßnahmen <strong>für</strong> Migranten bietet das SEN hingegen nicht an, da <strong>die</strong><br />

Erfahrung gemacht wurde, dass <strong>die</strong>se erfolgreicher verlaufen, wenn <strong>die</strong> Teilnehmergruppen<br />

heterogen zusammengesetzt sind, anstatt durch eine bewusst ethnisch homogene Zusammensetzung<br />

zusätzlich zu stigmatisieren. Die Gruppen waren teilweise durch einen hohen<br />

Migrantenanteil gekennzeichnet, z.B. ca. 50% in einem kürzlich durchgeführten Theaterprojekt.<br />

Zudem wurde im Rahmen des SEN zur Zeit des Interviews eine "Sprachberufsschule"<br />

angeboten, <strong>die</strong> von Personen mit Sprachproblemen besucht wurde und in der sich ausschließlich<br />

Personen mit Migrationshintergrund befanden. Zusätzlich betreibt das Netz auch<br />

ein Sozialkaufhaus (60 Personen) und eine Radstation am Bahnhof, wobei in <strong>die</strong>sen Projekten<br />

der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund geringer war. Mitarbeiter des SEN<br />

fungieren auch als Arbeitsvermittler im Auftrag der AHA oder der Arbeitsagentur und führen<br />

mit den Klienten spezifische Maßnahmen durch. Den Anteil der Personen mit Migrationshin-<br />

85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!