Integrationskonzept für die Stadt Soest

auch für die Daten für Schüler mit Zuwanderungsgeschichte fortzusetzen, auch wenn nur
zwei Grundschulen hierfür Daten lieferten und die Basis für diese Aussage damit nur
schwach ausgeprägt ist: In einer Grundschule lag der Anteil dieser Schüler bei 78% im Jahr
2008/09 (81,9% in 2007/08), bei einer anderen Grundschule war in diesen beiden Jahren
kein einziger Schüler mit Zuwanderungsgeschichte auf der Schule. Diese ungleiche Verteilung
lässt sich nicht, wie bei den Kindertageseinrichtungen, durch das Wohnumfeld allein
erklären, denn der überwiegende Teil aller Grundschulen liegt in den Bezirken 4 und 5. Der
Anteil von Ausländern und (Spät-)Aussiedlern ist an den Schulen im Bezirk 4 sogar höher,
was im Widerspruch zu der Tatsache zu stehen scheint, dass im Bezirk 5 erheblich mehr
Ausländer leben (14,4% im Bezirk 5; 6% im Bezirk 4). Wie dies zu erklären ist, ließ sich anhand
der Daten nicht erörtern. Ein Interviewter (Y-III) wies uns darauf hin, dass viele Eltern
ohne Migrationshintergrund ihre Kinder bewusst nicht auf Grundschulen mit einem hohen
Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund schicken würden, da sie "Angst" hätten, dass
die Kinder dort nichts lernen würden. Damit wäre es denkbar, dass die höchst unterschiedlichen
Anteile Resultat eines sich in der Vergangenheit selbst verstärkenden Prozesses gewesen
sind: je höher der Anteil von Migranten an einer Grundschule war, desto geringer war
die Wahrscheinlichkeit, dass deutsche Schüler auf diese Schule gingen.
Abb. 9: Anteil Ausländer und Aussiedler an Grundschulen 2007/08
H (4)
G (4)
F (4)
E (1)
Alle Grundschulen
D (5)
C (5)
B (5)
A (5)
4,7
9,4
11,5
7
18,4
10,6
4,2
2,6 1,5
2,5
2,4
1,9
4,7
10,4
46
95,9
97,5
97,6
98,1
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%
84,7
85,9
88,5
88,8
71,2
Anteil Ausländer Anteil Aussiedler Anteil Deutsche
Quelle: Stadt Soest; eigene Berechnungen; Anteile in Prozent aller Schüler an Grundschule; Schulnamen
wurden anonymisiert.