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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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(3) Die Mitglieder des Ausländerbeirats berichteten von einem mangelnden politischen Interesse<br />

an ihrer Arbeit und ihren Positionen, <strong>die</strong> Vernetzung mit der Politik sehen sie als<br />

schwach an.<br />

Im September 2009 wurde im Sozialausschuss ein Antrag eingebracht, mit der Forderung,<br />

anstelle des Ausländerbeirats einen Integrationsrat einzurichten (<strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong>, Der Bürgermeister),<br />

der nach einer Gesetzesänderung auf Landesebene nun eingesetzt werden darf.<br />

Da in <strong>die</strong>sem auch Ratsmitglieder Mitglied sein können, spricht eine solche Institution <strong>für</strong> ein<br />

größeres politisches Gewicht. Zudem ist <strong>die</strong> Wählerbasis breiter, da auch Eingebürgerte und<br />

Spätaussiedler Wahlrecht genießen (Städtetag Nordrhein-Westfalen 06.07.2009). Bei Abschluss<br />

<strong>die</strong>ses Berichts lagen noch keine Ergebnisse über mögliche Beschlüsse vor. Mit der<br />

Einrichtung eines solchen Integrationsrats könnte das berichtete mangelnde Interesse seitens<br />

der Politik sowie evtl. <strong>die</strong> Fluktuation der Mitglieder gelöst werden. Die Raumfrage und<br />

damit evtl. erweiterte Möglichkeiten der Beratung und Begleitung werden dadurch allerdings<br />

nicht gelöst.<br />

3.8.2 Wahlbeteiligung<br />

Die Wahlbeteiligung von Migranten kann eine Einschätzung darüber liefern, inwiefern sie<br />

sich als Teil der Gesellschaft sehen und ihre Lebensumwelt daher bewusst mitgestalten wollen.<br />

Daten, <strong>die</strong> direkte Aussagen über <strong>die</strong> Wahlbeteiligung von Migranten erlauben, existieren<br />

nicht. Allerdings lassen sich Hinweise anhand der Wahlbeteiligungen in den einzelnen<br />

Wahllokalen finden, da <strong>die</strong>se ungefähr der Wählerschaft der einzelnen Bezirke und Unterbezirke<br />

zugeordnet werden können, <strong>für</strong> <strong>die</strong> wiederum <strong>die</strong> Anteile an EMR-Migranten bekannt<br />

sind. Betrachtet werden <strong>die</strong> Wahlbeteiligungen bei den Ratswahlen im September 2004 und<br />

im August 2009 (s. Annex-Tab. 29). Es zeigt sich, dass <strong>die</strong>se in den meisten Bezirken bzw.<br />

Unterbezirken Werte von um <strong>die</strong> 60 oder 70%, in Einzelfällen 80% erreichten. In sechs Wahllokalen<br />

lag <strong>die</strong> Beteiligung unter 50%, <strong>die</strong> sämtlich in den Bezirken 4 oder 5 liegen. Die Beteiligung<br />

im Wahllokal der Gesamtschule, <strong>die</strong> im Unterbezirk 58 23 liegt, wies 2009 sogar den<br />

geringsten Wert von 17,7% aus. Dies sollte als ein deutlicher Hinweis verstanden werden,<br />

dass das Interesse der Bevölkerung in <strong>die</strong>sen Gebieten, ihre Wahrnehmung, durch Stimmabgabe<br />

Politik zu gestalten und wohl auch ihr Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft sehr<br />

gering ausfällt. Dies muss nicht unbedingt einen Hinweis auf Migranten geben, denn <strong>die</strong>se<br />

sind nur ein Teil der dort ansässigen Bevölkerung, wenn auch prozentual ein größerer als in<br />

anderen Gebieten. Es scheint aber wahrscheinlich, dass auch unter Migranten eine geringe<br />

Wahlbeteiligung vorherrscht.<br />

23 Teilweise wird <strong>die</strong>ses Wahllokal auch von Wählern aus Unterbezirk 54 und 57 genutzt.<br />

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