Integrationskonzept für die Stadt Soest
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ist z.B. auch, da <strong>die</strong> Ruhr-Lippe Wohnungsgesellschaft Häuser neu streichen möchte, <strong>die</strong>se<br />
durch kulturelle Motive an gut sichtbaren Häuserwänden zusätzlich aufzuwerten.<br />
Streetworkerin des AWO-Bewohnerzentrums<br />
Eine Mitarbeiterin des AWO-Bewohnerzentrums arbeitet teilweise als Streetworkerin im<br />
<strong>Soest</strong>er Süden. Da<strong>für</strong> läuft sie bestimmte Routen sowie unterschiedliche Treffpunkte von<br />
Jugendlichen (z.B. Schulhöfe) in <strong>die</strong>sem Gebiet ab und spricht dort Jugendliche gezielt an.<br />
Sie klärt sie auf, bei welchen Problemen evtl. Hilfestellung gegeben werden kann und vermittelt,<br />
dass Jugendliche bei Langeweile z.B. den offenen Bereich des Bewohnerzentrums besuchen<br />
können oder auf Hilfe bei Bewerbungsschreiben oder der Suche nach einem Praktikum<br />
zurückgreifen können. Zudem sucht <strong>die</strong> Streetworkerin auch Spielplätze auf, wenn es<br />
von Bewohnern des <strong>Soest</strong>er Südens Beschwerden gab. Die Reaktionen der Jugendlichen<br />
über <strong>die</strong>ses Angebot reichten von positiv bis ablehnend. Ein Teil freute sich über das an ihnen<br />
bewiesene Interesse, mit den "Stammbewohnern" des Bewohnerzentrums bot sich eine<br />
alternative Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Einige Jugendlichen lehnten den Kontakt<br />
allerdings auch ab.<br />
5.1.3 Professionelle Angebote mit möglicher Relevanz <strong>für</strong> Migranten<br />
Frauenhaus<br />
Das Frauenhaus <strong>Soest</strong> existiert seit 1990 in der Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe<br />
in Westfalen e.V. und zielt auf Frauen und ihre Kinder ab, <strong>die</strong> von häuslicher Gewalt betroffen<br />
oder bedroht sind. Diese können sich zu jeder Tages- und Nachtzeit an das Frauenhaus<br />
wenden. Hier können sie mit ihren Kindern im geschützten Rahmen leben. Das Haus bietet<br />
eine Aufnahme auf Zeit, Gruppenangebote, Präventionsmaßnahmen, Begleitung im Umgang<br />
mit Behörden sowie individuelle Beratung und <strong>die</strong> Erarbeitung einer gewaltfreien Lebensperspektive<br />
an. Darüber hinaus können sich Frauen hier kostenlos ambulant beraten lassen.<br />
Prävention im Sinne von Vernetzung, Schulungen, Unterrichtseinheiten und Öffentlichkeitsveranstaltungen<br />
stellen weiterer Arbeitsbereiche des Frauenhauses dar, um dem Problem<br />
häuslicher Gewalt auf gesellschaftlicher Ebene zu begegnen. Etwa 80 Frauen leben mit ihren<br />
ca. 100 Kindern <strong>für</strong> durchschnittlich drei Monate im Frauenhaus, teilweise auch wesentlich<br />
länger (bis zu einem Jahr). Migrantinnen sind ebenfalls Teil der Zielgruppe. Ca. 25%<br />
Ausländerinnen (ohne deutschen Pass) und ca. 20% Frauen mit Migrationshintergrund (mit<br />
deutschem Pass) haben im Jahr 2008 den Schutz des Frauenhauses in Anspruch genommen.<br />
Der Anteil der Asylbewerberinnen betrug unter 5%. Mit rund der Hälfte Migrantinnen als<br />
Klienten liegt <strong>die</strong>ser Wert deutlich über dem ermittelten Anteil der EMR-Migranten an der<br />
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