Integrationskonzept für die Stadt Soest
Integrationskonzept für die Stadt Soest
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6.1 Integrationsmonitoring<br />
Eine effektive und den Herausforderungen angemessene kommunale Integrationspolitik<br />
kann nur gelingen, wenn ein gesichertes empirisches Wissen über den Stand der Integration<br />
der Migranten und ihrer Familien bevorratet wird. Dieses Wissen sollte den Stand der Integration<br />
der Migranten in <strong>Soest</strong> und erkennbare Defizite ebenso umfassen wie den Stand der<br />
Beziehungen zwischen der Mehrheitsbevölkerung und den Migranten. Um <strong>die</strong> Potentiale, <strong>die</strong><br />
internationale Zuwanderungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> bieten, zu nutzen, um Ressourcenverschwendung<br />
zu vermeiden und <strong>die</strong> Erfolgswahrscheinlichkeit von integrationspolitischen<br />
Maßnahmen zu erhöhen, sollte sich <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> also ein möglichst detailliertes Bild über <strong>die</strong><br />
Lebenslage ihrer Bevölkerung in Bezug auf Migration und Integration machen (können).<br />
Einen Beitrag dazu versucht der vom IMIS erarbeitete Bericht zu leisten. Im Rahmen seiner<br />
Erarbeitung wurde das verfügbare Wissen zum Stand der Integration der dauerhaften Zuwanderungsbevölkerung<br />
in <strong>Soest</strong> aus verschiedenen Datenquellen zusammengetragen.<br />
Teilweise wurden <strong>die</strong> interessierenden Daten in Zusammenarbeit mit der <strong>Stadt</strong> und anderen<br />
Stellen erhoben. Deutlich wurden dabei zwei Dinge:<br />
(1) Bislang existiert keine regelmäßige und zentrale Erfassung sowie Zusammenstellung der<br />
Daten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> Fragen von Integration relevant sind. Die <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> verfügt über kein Instrument,<br />
welches es ihr ermöglicht, Veränderungen im Sinne einer Verbesserung oder Verschlechterung<br />
des Status-Quo regelmäßig zu erfassen. Diese fehlende Integrationsberichterstattung<br />
erlaubt es ihr auch derzeit nicht, sich im Bedarfsfall einen je nach Problemlagen<br />
zugeschnittenen raschen Überblick über bestimmte Bereiche oder Entwicklungen zu verschaffen.<br />
(2) Viele der Daten, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine Integrationsbeobachtung in <strong>Soest</strong> relevant sind, waren den<br />
zuständigen Ämtern nicht unmittelbar bekannt. Es stellte sich während der Recherchen aber<br />
auch heraus, dass ein Großteil der interessierenden Daten bereits an anderer Stelle erhoben<br />
wurde und von der <strong>Stadt</strong> auf Anfrage abgerufen werden könnte. Als Beispiel sind hier <strong>die</strong><br />
Daten zu Schülern mit Zuwanderungsgeschichte zu nennen, <strong>die</strong> von den Schulen erhoben<br />
werden. Diese Daten könnte <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> – ebenso wie <strong>die</strong> Zahlen der Ausländer und Aussiedler<br />
– ohne größeren Aufwand direkt von den Schulen abfragen. Andere Beispiele von Daten,<br />
<strong>die</strong> <strong>für</strong> eine systematische Integrationsbeobachtung relevant sind, wären <strong>die</strong> Anzahl der ausländischen<br />
Gewerbetreibenden, <strong>die</strong> von der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> selbst erhoben werden könnten,<br />
oder <strong>die</strong> Zahlen zur Arbeitslosigkeit von Ausländern, <strong>die</strong> mit geringem Aufwand über <strong>die</strong> BA<br />
erhältlich sind. Zudem fand sich in der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> kein Ansprechpartner innerhalb der Verwaltung,<br />
der einen Gesamtüberblick über <strong>die</strong> jeweils interessierenden Daten geben konnte.<br />
Dies erschwert <strong>die</strong> Zusammenstellung relevanter Daten bei einem gegebenen Anlass enorm.<br />
In der Praxis führt <strong>die</strong>s dazu, dass <strong>die</strong> interessierenden Daten üblicherweise nicht in einer <strong>für</strong><br />
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