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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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hand" nehmen. Der Wechsel in einen höheren Inter-Kurs war nach Bestehen eines Tests<br />

möglich. Nach eigenen Angaben war das System der Inter-Kurse erfolgreich: Von 34 teilnehmenden<br />

Schülern hatten zehn einen Qualifikationsvermerk bekommen, der sie zum Besuch<br />

der gymnasialen Oberstufe berechtigte. Dies war nach eigenen Angaben auch, aber<br />

nicht ausschließlich, auf <strong>die</strong> Inter-Kurse zurückzuführen. Sprachförderung sollte aber nicht<br />

nur in den Inter-Kursen stattfinden, sondern über eine Sensibilisierung des Kollegiums durch<br />

das <strong>Integrationskonzept</strong> auch in den regulären Unterricht einfließen.<br />

Teil des Konzepts war es auch, <strong>die</strong> Schüler selbst als Experten ihres Kulturkreises in den<br />

sog. "Kompetenzstunden" unterrichten zu lassen. Zudem wurden ältere Schüler als Lehrende<br />

gewonnen, um als Positiv-Beispiele zu wirken. Eine Theater-AG sollte ergänzend da<strong>für</strong><br />

sorgen, dass Schüler auch von sich aus auf Integration hinwirkten.<br />

Die Thomä-Hauptschule berichtete ebenfalls über eine diffizile Elternarbeit. Oft werde <strong>die</strong><br />

sprachliche Kompetenz der Schüler im Elternhaus nicht gefördert und es müsse von Seiten<br />

der Hauptschule <strong>die</strong> Initiative ergriffen und <strong>die</strong>sbezüglich sensibilisiert werden. Für viele Eltern<br />

mit Zuwanderungsgeschichte habe Schule in ihren Herkunftsländern einen anderen<br />

Stellenwert eingenommen, <strong>die</strong> einen anderen Umgang mit Schülern pflegte, als <strong>die</strong>s in<br />

Deutschland der Fall sei. Die Hemmschwelle, den Kontakt zur Schule zu suchen, sei entsprechend<br />

höher.<br />

In der Hauptschule im Schulzentrum, <strong>die</strong> ebenfalls im Innenstadtbereich liegt, gab es 2009<br />

ab der Klasse 7 aufwärts nur wenige Schüler mit Migrationshintergrund, Fragen von Integration<br />

waren daher bislang kein Thema. Bis zum Zeitpunkt des Interviews wurde eine Stunde<br />

zusätzlicher Deutschunterricht erteilt (insgesamt fünf Stunden Deutsch in der Woche), da<br />

viele Schüler Sprachprobleme hatten. Dies traf aber nicht nur auf <strong>die</strong> Schüler mit Migrationshintergrund<br />

zu. Für zusätzlichen Sprachunterricht wurde bislang kein Bedarf gesehen. Die<br />

Situation an der Schule ändert sich allerdings zur Zeit des Interviews: Mittlerweile wiesen<br />

nach eigenen Schätzungen rund ein Drittel der Fünftklässler einen Migrationshintergrund auf.<br />

Dies wurde darauf zurückgeführt, dass zunehmend Kinder <strong>die</strong> Schule besuchten, <strong>die</strong> sonst<br />

auf <strong>die</strong> Thomä-Schule gegangen wären. Daher, so der Gesprächspartner, würden Fragen<br />

von Integration zukünftig mehr Bedeutung erfahren. Der Schule wurde eine halbe Stelle <strong>für</strong><br />

Sprachförderung der Kinder mit Migrationshintergrund zugeteilt, <strong>die</strong> bislang auf das bestehende<br />

Kollegium aufgeteilt wurde, ein zusätzlicher Lehrer wurde nicht eingestellt. Da aber<br />

verstärkt Kinder mit Migrationshintergrund an <strong>die</strong> Schule kommen werden, wurde nun ein<br />

Lehrer der Schule mit der Erarbeitung eines Sprachförderkonzepts betraut.<br />

Die Elternarbeit beschrieb <strong>die</strong> Schule wegen sprachlicher Probleme als teilweise problematisch,<br />

was allerdings nur wenige Ausnahmefälle betreffe, so dass Verwandte oder andere<br />

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