Integrationskonzept für die Stadt Soest

Jugendbegegnung u.ä.), erfolgte eine zentrale Anmeldung im Rathaus. Ob sich Migranten
von den Angeboten angesprochen fühlen oder möglicherweise andere Interessen verfolgen,
kann nicht belegt werden, da bei der Anmeldung keine Daten über den Migrationshintergrund
der Teilnehmer erhoben werden.
Arbeitsgruppe Soziale Dienste / Abteilung Jugend und Soziales
Die Arbeitsgruppe Soziale Dienste nimmt den Bereich der Allgemeinen Sozialen Dienste, der
Jugendgerichtshilfe und des Pflegekinderdienstes wahr. Ausländer und Migranten sind Teil
des Klientels der Arbeitsgruppe, allerdings nicht in dem Sinne, wie der zuständige Mitarbeiter
betont, dass sie eine besondere Problemgruppe darstellen. Es ist beobachtet worden, dass
sie lange Zeit kaum Hilfen bei türkischen Familien gewährt wurden, aufsuchende Hilfen fast
gar nicht. Teilweise waren bei türkischen Mädchen, die aus dem familiären Kontext ausbrechen
wollten, stationäre Hilfen geleistet worden, teilweise auch bei Jungen, die eine Straftat
begangen hatten und z.B. im Heim untergebracht worden sind. Dass Hilfen in den türkischen
Familien selbst installiert werden, komme aber relativ selten vor, häufig sei dafür ein Dolmetscher
notwendig und wahrscheinlich organisiere sich die Familie oft selbst, so der Interviewte.
Mehr Hilfen waren bei Menschen aus den ehemaligen GUS-Staaten zu leisten, gerade,
wenn es um Scheidungen geht, was im aktuellen Jahr zum Zeitpunkt der Befragung häufiger
als früher vorkomme. Zudem setzte sich die Arbeitsgruppe bewusst für eine sichtbare Kommunikation
der Tatsache, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund nicht öfter straffällig
werden, als Jugendliche ohne Migrationshintergrund, in der Öffentlichkeit ein.
Arbeitsgruppe Verwaltung / Abteilung Jugend und Soziales
Die Arbeitsgruppe Verwaltung ist zuständig für die Bereiche des Unterhalts, des Unterhaltsvorschusses
(für Kinder, die keinen Unterhalt erhalten), wirtschaftlicher Jugendhilfe und Elternbeiträge
sowie für Fragen der Beistandsschaften. Ferner zeichnet sie sich verantwortlich
im Bereich der Jugendhilfeplanung für die Tagesbetreuung von Kindern in Tageseinrichtungen
und der Tagespflege.
Im Bereich der Beistandsschaften kamen Migranten als Klienten nur selten vor. Als mögliche
Erklärung wurde vermutet, dass es weniger nicht-verheiratete Eltern bei den Migranten gab.
Im Unterhaltsvorschussbereich war die Gruppe der Migranten zahlenmäßig nicht bedeutender
als die Gruppe der deutschen Familien. Bei der Tagesbetreuung kamen Migranten als
Klientel hingegen häufig vor, da es hier auch um die Sprachfördermaßnahmen in Kindertageseinrichtungen
ging, bei denen jedes Kind zwei Jahre vor dem Schuleintritt auf seinen
Sprachstand getestet wird und bei Defiziten Fördermaßnahmen beantragt werden. Dabei
war den Mitarbeitern der der AG aufgefallen, dass Kinder mit Migrationshintergrund in be-
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