Integrationskonzept für die Stadt Soest
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te ebenfalls in den 1990er Jahren ihren Höhepunkt, wie in Kapitel 2.2.1.2 gezeigt wird. Aus<br />
dem Ausland zuwandernde (Spät-)Aussiedler wurden bis 2004 allerdings als "rückwandernde<br />
Deutsche" und damit als Deutsche in den Statistiken erfasst. Daher stellen sie vermutlich<br />
einen großen Teil der in Abb. 2 sichtbaren, zugewanderten deutschen Bevölkerung.<br />
Da <strong>die</strong> Zuwanderung der (Spät-)Aussiedler seit den 1990er Jahren zurückging, wird auch<br />
ersichtlich, warum <strong>die</strong> Zuwanderung von Deutschen gerade in der jüngeren Zeit erheblich<br />
abgenommen hat. 2000 bis 2004 zogen sogar mehr Deutsche fort als zu. Die Salden der<br />
Ausländer nehmen sich hingegen stabiler aus. Für <strong>die</strong> Jahre 2000 bis 2004 milderte der positive<br />
Saldo der Ausländer den negativen Saldo der Deutschen ab, im Zeitraum von 2004 bis<br />
2007 trug er erheblich zur insgesamt positiven Zuwanderungsbilanz bei. Damit bleibt festzuhalten,<br />
dass <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> auch deswegen ihre heutige Bevölkerungsgröße aufweist, weil<br />
in den 1990ern viele (Spät-)Aussiedler, in den folgenden Jahren Ausländer zu einem in der<br />
Summe positiven Wanderungssaldo beitrugen.<br />
Dass <strong>die</strong> Zuwanderung der Ausländer anhaltend hoch ist, zeigt sich auch anhand einer alternativen<br />
Auswertung der Plandatenbank. Anhand <strong>die</strong>ser ist es möglich, das Zuzugsjahr der<br />
Ausländer aus Sicht des Jahres 2008 zu ermitteln (wobei in der PDB auch eine Geburt als<br />
Zuzug gezählt wird). Es zeigt sich, dass über 50% der im Jahr 2008 in <strong>Soest</strong> wohnenden<br />
Ausländer im Jahr 2000 oder danach zugezogen bzw. in <strong>Soest</strong> geboren sind. Je weiter man<br />
in den Jahren zurückgeht, desto geringer werden <strong>die</strong> Fallzahlen. So lebten etwa 2008 nur<br />
205 Ausländer in <strong>Soest</strong>, <strong>die</strong> in den 1970er Jahren zugezogen waren (s. Annex-Tab. 2).<br />
Eine bundesweite Erfahrung ist, dass mit dem Stopp der Gastarbeiteranwerbung 1973 <strong>die</strong><br />
Familienzusammenführung und damit <strong>die</strong> weibliche Zuwanderung das Migrationsgeschehen<br />
zu dominieren begann. Dies lässt sich <strong>für</strong> <strong>Soest</strong> nicht bestätigen. Nur in wenigen Jahren ist<br />
der Saldo zugewanderter weiblicher Ausländer größer als jener der zugewanderten männlichen<br />
Ausländer. Zudem ist dabei keine konstante Entwicklung zu erkennen, sondern es<br />
wechseln sich Jahre mit stärkerer weiblicher mit Jahren stärkerer männlicher Zuwanderung<br />
ab (s. Annex-Tab. 1).<br />
2.2.1.2 Zuzüge von (Spät-)Aussiedlern<br />
Zwischen den Jahren 1990 und 2009 sind insgesamt 2.593 (Spät-)Aussiedler nach <strong>Soest</strong><br />
zugewiesen worden (1.251 männlich; 1.342 weiblich). Anhand der verfügbaren Daten wird<br />
deutlich, dass <strong>die</strong>se Form der Zuwanderung zu Beginn der 1990er Jahre ihre stärkste Ausprägung<br />
erfuhr und sich in der jüngsten Vergangenheit nahezu nivellierte. Daten vor 1990<br />
sind nicht erhältlich. Der Verlauf der Kurve in Abb. 3 verläuft ähnlich jener in Abb. 2, was als<br />
Bestätigung der Aussage aus Kapitel 2.2.1.1 gesehen werden kann, dass der ausgewiesene<br />
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