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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Weiteres religiöses Leben<br />

Der Türkisch-Islamische Kulturverein gehört dem DITIB-Verband an und wurde Ende der<br />

1980er Jahre gegründet. Der Verein verfolgt den Zweck, seinen Mitgliedern <strong>die</strong> Ausübung<br />

der islamischen Religion zu ermöglichen. Er hat ca. 150 feste Mitglieder, da aber jeweils nur<br />

eine Person aus einer Familie Mitglied ist, <strong>die</strong>se aber dann vollständig dem Verein zugehörig<br />

ist, werden durch <strong>die</strong>sen nach eigenen Schätzungen letztlich rund 500 bis 600 Personen<br />

vertreten. Dem Verein gehören zum größten Teil Türken, aber auch Menschen aus anderen<br />

Nationalitäten an, <strong>die</strong> muslimischen Glaubens sind. Das geistige Oberhaupt des Vereins ist<br />

ein Imam, der vom türkischen Staat gestellt und bezahlt wird und dessen Person alle vier<br />

Jahre wechselt. Das Gebäude des türkisch-islamischen Kulturvereins besteht aus einem<br />

Gebetsraum, der ca. 150 Personen fasst sowie einem Café, in dem ebenfalls 150 Menschen<br />

Platz finden, im Bedarfsfall auch mehr. Die Freitagsgebete, zu denen ausschließlich Männer<br />

kommen, sind mit ca. 150 Besuchern, nach eigenen Angaben, gut besucht. Daneben verfolgt<br />

der Verein aber auch das Ziel, den aufwachsenden Kindern <strong>die</strong> eigene Kultur zu vermitteln<br />

und <strong>die</strong> Identität zu wahren. Daher wurde z.B. im Juni 2009 der 19. Mai, welcher in der Türkei<br />

ein Feiertag <strong>für</strong> Jugend und Sport ist sowie der 29. Mai, der Gedenktag an <strong>die</strong> Eroberung<br />

Istanbuls im Archigymnasium gefeiert. Zudem versteht sich der Kulturverein als möglicher<br />

Ansprechpartner <strong>für</strong> soziale Probleme und sorgt etwa <strong>für</strong> Besuche, sofern ein Mitglied erkrankt<br />

ist oder unterstützt im Todesfalle bei Fragen der Beerdigung. Der Verein hatte bereits<br />

versucht, Nachhilfe bei Schulproblemen zu organisieren, stieß dabei allerdings auf nur geringe<br />

Nachfrage, ist aber zu weiteren Aktivitäten, evtl. in Kooperation bereit. In der Gemeinde<br />

sind, auch auf Anregung von Mitgliedern, bereits Integrationskurse des BAMF angeboten<br />

worden. Zudem sagt der Verein über sich selber, bestrebt zu sein, das Gemeinschaftsleben<br />

mit den Deutschen zu stärken.<br />

Über <strong>die</strong> in <strong>Soest</strong> ansässige Sikh-Gemeinde ließen sich von unserer Seite leider keine Erkenntnisse<br />

gewinnen, da <strong>die</strong> Ansprechpartner nicht kontaktierbar waren.<br />

Interreligiöses Leben<br />

Von einem aktuell regen Austausch oder Kooperation zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen<br />

berichtete keiner der Gesprächspartner, sieht man vom Austausch zwischen<br />

den Mitgliedern des "Rates christlicher Gemeinden" ab. Allerdings wurden <strong>die</strong> interreligiösen<br />

Kontakte generell als freundlich beschrieben. Es wurde auf vereinzelte Treffen zwischen katholischen<br />

und evangelischen Gemeinden auf der einen sowie der muslimischen Gemeinde<br />

auf der anderen Seite hingewiesen. Dieser Kontakt soll, nach unseren Erkenntnissen besonders<br />

auf Anregen und Initiative der muslimischen Gemeinde hin, intensiviert werden, auch<br />

auf Ebene der Amtsträger der Gemeinden. Damit solle ein besseres gegenseitiges Ver-<br />

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