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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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anstaltungen teil (beispielsweise Zuwanderer aus Sri Lanka). Oft brauchten sie eine individuelle<br />

Ansprache, um sie <strong>für</strong> <strong>die</strong> Schule zu interessieren, was auf mögliche Sprachschwierigkeit<br />

zurückgeführt wurde. Teilweise wurde auch eine Hemmschwelle gegenüber der Institution<br />

Schule bzw. ungenügende Informationen über <strong>die</strong>se z.B. hinsichtlich der Schulanmeldefrist<br />

deutlich.<br />

An der Hannah-Arendt-Gesamtschule hatten 2009 rund 15% der Schüler einen Migrationshintergrund,<br />

wobei <strong>die</strong>se Schüler unterschiedlich stark über <strong>die</strong> verschiedenen Jahrgänge<br />

verteilt waren: In der Oberstufe hatten nur rund 1% der Schüler einen Migrationshintergrund,<br />

in der Unter- und Mittelstufe etwa 15%. Der Anteil von (Spät-)Aussiedlern aus<br />

Russland bei Kindern mit Migrationshintergrund war im Vergleich zu anderen Herkunftsländern<br />

relativ hoch. Bei Kindern mit Migrationshintergrund tauchten, so <strong>die</strong> Beobachtung, Probleme<br />

auf, <strong>die</strong> auch bei anderen, deutschen Schülern auftauchen, allerdings häufiger sprachliche<br />

oder grammatikalische Probleme. Festgestellt wurde allerdings auch, dass Schüler aus<br />

Irak und Iran seltener Probleme hatten und bei ihnen nach einigen Jahren kaum noch Differenzen<br />

auszumachen waren. Größere Herausforderungen lagen hingegen bei den Kindern<br />

russischer Herkunft, wobei auch innerhalb <strong>die</strong>ser Gruppe große Unterschiede bestanden.<br />

Die Gesamtschule versteht sich als Teamschule, was sich darin ausdrückt, dass nur wenige<br />

unterschiedliche Kollegen innerhalb eines Jahrgangs unterrichten. Zudem gibt es ein Klassenlehrerteam,<br />

einen Beratungslehrer <strong>für</strong> jeden Jahrgang sowie zahlreiche Absprachen der<br />

Lehrer untereinander. In <strong>die</strong>ser Schule sollen Schüler mit Migrationshintergrund nicht besonders<br />

klassifiziert werden, vielmehr wird es als generelle Herausforderung angesehen, an den<br />

Schwächen der Schüler zu arbeiten. Der Schulleiter verwies darauf, dass der Schule zwei<br />

Jahre vor dem Gespräch von Inspektoren ein "sehr positiver" Umgang mit der Gruppe der<br />

Migranten bescheinigt wurde. Sprachförderung ist an der Schule schon immer ein Thema<br />

gewesen und nicht erst in den vergangenen Jahren aufgekommen. Zum sprachlichen Förderkonzept<br />

gehörte z.B. eine zusätzliche Förderung im Bedarfsfall. Diese Förderung fand in<br />

Kleingruppen von fünf bis sechs Schülern ein bis zwei Mal <strong>die</strong> Woche <strong>für</strong> je eine Stunde<br />

statt. An <strong>die</strong>sen Gruppen nahmen bestimmte Schüler teil, bei denen <strong>die</strong> Lehrer davon ausgingen,<br />

dass sie nicht in der Lage waren, ihre Aufgaben ohne <strong>die</strong>se Förderung zu bewältigen.<br />

Oft waren es Lehrer aus dem entsprechenden Team, meist Deutschlehrer, welche <strong>die</strong>se<br />

Extra-Stunden leiteten. Zudem gab es das Programm "Gezielte Leseförderung", mit dem<br />

<strong>die</strong> Lesemotivation gefördert werden sollte, etwa durch Arbeitsgemeinschaften oder Angeboten<br />

in den Pausen, durch eine gezielte Zusammenarbeit mit der Schulbücherei oder durch<br />

<strong>die</strong> Aktion "Buch im Fach", bei der jeder Schüler ein Buch in seinem Schulfach hinterlegte,<br />

das er nach Erledigung seiner Aufgaben las. In den letzten zwei Jahren hatte <strong>die</strong> Gesamtschule<br />

aufgrund zusätzlicher finanzieller Förderung <strong>die</strong> Gelegenheit, eine externe Kraft einzukaufen,<br />

<strong>die</strong> mit Schülern mit besonderen Schwierigkeiten (auch Sprache) gearbeitet und<br />

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