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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Einige Wohnungsgesellschaften berichten unabhängig von <strong>die</strong>sem Viertel, dass sie bewusst<br />

(teilweise auch unbewusst bzw. aus Routine) Migranten derselben Herkunft auch in gleichen<br />

Häusern unterbringen. Trifft das auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Englische Siedlung zu, würde <strong>die</strong> Wohnsegregation<br />

eher stabilisiert als abgebaut. Auch <strong>die</strong> Kriminalität wird von außen höher eingeschätzt,<br />

als sie tatsächlich ist. Die Diskrepanz zwischen Außen- und Innenwahrnehmung<br />

zeigt sich u.a. daran, dass <strong>die</strong> Bewohner selbst mit ihrer Wohnlage nicht unzufrieden sind.<br />

Allerdings wurde wiederholt davon berichtet, dass zwischen den Bewohnern der Englischen<br />

Siedlung und den übrigen Einwohnern <strong>Soest</strong>s kaum Austausch stattfindet.<br />

Mit Blick auf <strong>die</strong> erhöhte Segregation von Migranten in der Englischen Siedlung und verschiedene<br />

daraus resultierende Problemlagen sind seit einigen Jahren und verstärkt in jüngster<br />

Zeit zahlreiche (integrationsfördernde) Initiativen und Aktivitäten entstanden.<br />

Empfehlungen<br />

Es wird empfohlen, im Rahmen der kommunalen Integrationspolitik dem potentiellen Problemfeld<br />

der sozialräumlichen Segregation und hier des <strong>Soest</strong>er Südens eine besondere<br />

Aufmerksamkeit zu schenken. Die <strong>Stadt</strong> denkt ersichtlich selbst bereits in <strong>die</strong>se Richtung:<br />

Sie hat der neuen (<strong>die</strong> LEG ablösende) Landesgesellschaft NRW.Urban, mit deren Hilfe seit<br />

2009 <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong>entwicklung in NRW neu organisiert werden soll, beauftragt, einen Förderantrag<br />

zu entwickeln, um <strong>die</strong> Aufnahme in das Bund-Länderprogramm "Soziale <strong>Stadt</strong> – <strong>Stadt</strong>teile<br />

mit besonderem Entwicklungsbedarf" zu beantragen. Dieses Bestreben findet unsere<br />

volle Zustimmung. Die im <strong>Soest</strong>er Süden bereits bestehenden Ansätze und professionellen<br />

Angebote, <strong>die</strong> in eine vergleichbare Richtung der quartiersbezogenen Stärkung zielen – wie<br />

das seit 2008 bestehende <strong>Stadt</strong>teilbüro "<strong>Soest</strong>er Süden" (s. Kapitel 5.1.2) –, sollten mit ihren<br />

Aktivitäten und Erfahrungen in <strong>die</strong>se Planung integriert und entsprechend weiterentwickelt<br />

werden.<br />

Die mittlerweile 10-jährigen Erfahrungen mit dem Bund-Länder-Programm "Soziale <strong>Stadt</strong>"<br />

zeigen, dass und wie eine auf Integration zielende Soziale <strong>Stadt</strong>entwicklung gelingen kann.<br />

Wesentlich <strong>für</strong> den Entwicklungserfolg einzelner durch das Programm geförderter <strong>Stadt</strong>gebiete<br />

war <strong>die</strong> Einrichtung eines professionellen Quartiersmanagements. Zu den Zielen<br />

eines solchen Quartiersmanagements gehören üblicherweise (und <strong>die</strong>s bietet sich auch <strong>für</strong><br />

den <strong>Soest</strong>er Süden an): <strong>die</strong> sozialraumbezogene Vernetzung einzelner deutscher und migrantischer<br />

Bevölkerungsgruppen (untereinander und miteinander), <strong>die</strong> Aktivierung und <strong>die</strong><br />

Steigerung der Selbstverantwortung der deutschen und der migrantischen Wohnbevölkerung,<br />

<strong>die</strong> lokal-integrative Identitätsbildung sowie <strong>die</strong> mittelfristige Imageverbesserung des<br />

Quartiers. Von der Ausrichtung an <strong>die</strong>sen Zielen würde nicht nur <strong>die</strong> ausländische (bzw. mig-<br />

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