Integrationskonzept für die Stadt Soest

tagsangebote im Soester Süden auszubauen. Dadurch würden die betroffenen Schulen eine
Aufwertung gegenüber anderen Schulen der Stadt. Denn, so die Überlegung weiter, berufstätige
Elternpaare wären so eher dazu geneigt, ihre Kinder auf eine Schule im südlichen
Stadtgebiet zu geben.
Die Soester Hauptschulen betreffend verwies auch der Gesprächspartner des Kreises auf
die Stellenzuschläge bei einem erhöhten Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund. Zudem
wurden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrer zu sog. "Sprachfördercoaches" ausgebildet,
die mit den Schulen an der Weiterentwicklung ihres Sprachförderkonzeptes arbeiteten.
Für dieses Programm wurde die Pauli-Hauptschule als erste Schwerpunktschule im
Kreis ausgewählt. Die dort eingesetzte Sprachfördercoachin war (zufällig) eine Kollegin aus
dieser Schule, weitere Personen sollten aber rekrutiert werden. Die Auffangklasse an der
Pauli-Hauptschule wurde durch Mitarbeiter der Aufsichtsbehörde als ein wichtiges Instrument
angesehen, da sie die einzige dieser Art im Kreis sei.
Im Zusammenhang eines Wechsels von der Hauptschule an eine höhere Schulform sahen
die Interviewpartner Probleme darin, dass der Anteil der Schüler, die in der Erprobungsstufe
den Wechsel zu einer höheren Schulform schaffen, besonders in der Stadt Soest äußerst
gering sei. Dies liegt nach ihrer Einschätzung auch daran, dass die Realschulen in der Klasse
5 ihre Klassen auffüllen, so dass später keine Aufnahmekapazitäten für weitere Schüler
existieren. Diese Problematik sei so im Kreis sonst nicht zu beobachten. Zurückzuführen sei
dies vor allem auf die zentrale Lage der Stadt Soest sowie auf die vielen einpendelnden
Schüler. Das Problem könnte aber durch die Einführung eines Realschulzweiges an der außerhalb
von Soest gelegenen Möhneseeschule entschärft werden.
Polizei
In Form des "Kontaktbeamten muslimische Institutionen für den Bereich Soest und Werl"
verfügt die Kriminalpolizei über eine Stelle, die einen Bezug zur Thematik von Integration
aufweist. Solche Beamten, die für diese Aufgabe speziell geschult werden, sind in Nordrhein-
Westfalen in jeder Polizeibehörde stationiert. Da es sich bei den muslimischen Mitbürgern in
Soest hauptsächlich um Türken handelt, konzentrierte sich ein Großteil der Arbeit des Kontaktbeamten
in Soest auf die ansässige türkische Bevölkerung. Die Aufgabe des Beamten
wird definiert als "Kontakt halten zu den hier lebenden Muslimen", wobei es vorrangig darum
ginge, für die bereits in Soest lebenden Muslimen als Ansprechpartner bekannt zu sein, um
im Falle von auftretenden Problemen unmittelbar angesprochen werden zu können. Diesen
Anforderungen kam der Kontaktbeamte durch regelmäßige Besuche der muslimischen Gemeinde
in Soest sowie durch Kontakt zum jeweiligen Imam nach. Zudem sah er sich als An-
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