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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Kommunen sind dabei fähig, sich wie kaum eine andere politische Instanz ein sehr genaues<br />

Bild über <strong>die</strong> Integration von Migranten und ihren Familien zu verschaffen. Dies betrifft <strong>die</strong><br />

Wanderungsgeschichte und <strong>die</strong> Generationenverhältnisse in den Familien, ihre räumliche<br />

Verteilung in der Gemeinde, <strong>die</strong> Wohn- und sozialen Infrastrukturverhältnisse, <strong>die</strong> Beteiligung<br />

in Kindertageseinrichtungen, Schulen und beruflicher Ausbildung, Erwerbslosigkeit und<br />

Beschäftigung, <strong>die</strong> Zahl und Struktur von Vereinen, ihre kulturelle, sportliche oder religiöse<br />

Ausrichtung usw.<br />

Einem Integrationsbericht kommt vor <strong>die</strong>sem Hintergrund in der gegenwärtigen Situation <strong>die</strong><br />

Funktion zu, <strong>die</strong> integrationspolitischen Bestände und Potentiale einer Kommune zu<br />

sichten und sie mit der Beschreibung des erreichten Stands der Integration der dauerhaften<br />

Zuwanderungsbevölkerung zu verknüpfen. Auf <strong>die</strong>ser Grundlage soll der Bericht weiterhin<br />

Probleme der Integration der Migranten und ihrer Familien beleuchten. Er soll aber ebenso<br />

<strong>die</strong> Stärken und Schwächen der bestehenden Infrastruktur zur Förderung der Integration<br />

bestimmen. Hieran schließen sich Empfehlungen zur zukünftigen Gestaltung einer<br />

kommunalen Integrationspolitik an. Grundlage einer nachhaltigen, zugleich "präventiven,<br />

begleitenden und nachholenden Integrationspolitik" (Bade 2006) der Zukunft ist daher zunächst<br />

der Aufbau und <strong>die</strong> Pflege einer regelmäßigen Integrationsberichterstattung in der<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> auf Basis eines kontinuierlichen Integrationsmonitorings. Erst eine solche Berichterstattung<br />

erlaubt es, <strong>die</strong> Konstellationen und Entwicklungen zu erfassen und zu verfolgen,<br />

<strong>die</strong> <strong>für</strong> Zuwandererfamilien unter integrationspolitischen Fragestellungen relevant sind.<br />

Eine systematisch angelegte regelmäßige Integrationsberichterstattung ermöglicht zudem,<br />

das Zusammenspiel verschiedener Faktoren besser zu begreifen und in den verschiedenen<br />

relevanten Bereichen und Ressorts (vorschulische Erziehung, Familienarbeit, Schule, berufliche<br />

Aus- und Weiterbildung sowie Beschäftigung) ggf. frühzeitig und sachadäquat einzugreifen.<br />

1.3 Methodische Vorbemerkungen<br />

1.3.1 Definitionen von Migranten<br />

Die Erhebung von Daten im Feld der Migrations- und Integrationsforschung ist mit zwei aufeinander<br />

bezogenen strukturellen Dilemmata verbunden. (1) Zum einen der Schwierigkeit,<br />

Aussagen über Migranten und nicht alleine Ausländer treffen zu wollen, dabei aber nur in<br />

wenigen Fällen Statistiken zur Hand zu haben, <strong>die</strong> von Migranten sprechen und nicht von<br />

Ausländern alleine. (2) Auch, aber nicht nur aus <strong>die</strong>sem Umstand entsteht das Problem,<br />

dass <strong>die</strong> Anzahl der Definitionen <strong>für</strong> den Begriff Migrant nahezu der Anzahl der verwendeten<br />

Quellen entspricht. Eine einheitliche Definition, was unter einem "Migranten" zu verstehen ist,<br />

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