Integrationskonzept für die Stadt Soest

Kolping-Bildungswerk Paderborn / Kolping-Bildungsstätte
Das Kolping-Bildungswerk bietet seit langer Zeit Kurse und Fortbildungen mit Bezug zu Migrations-
und Integrationsthemen an und führt einen eigenen "Fachbereich Integration und
politische Bildung". In den 1990er Jahren wurden dort etwa Integrationskurse für (Spät-)Aussiedler
veranstaltet, die eher Orientierungs- als Sprachkurse waren und Titel wie "Alte Heimat,
neue Heimat" trugen. Seit 2005 führt das Bildungswerk auch Integrationskurse des
BAMF durch, bislang insgesamt 16 Kurse. Die Kurse unterteilen sich in insgesamt 600 Stunden
Sprachunterricht sowie 45 Stunden Orientierungskurse mit Grundlagen Politik, Recht
und Geschichte. Sofern eine Person das Sprachniveau B1 nicht erreicht hat, können weitere
Kurse mit weiteren 300 Stunden belegt werden. Dies birgt organisatorische Schwierigkeiten,
da nur wenige Migranten die zusätzlichen Stunden absolvieren müssen. Zudem führt das
Bildungswerk bei Bedarf und Nachfrage auch spezielle Kurse des BAMF wie Alphabetisierungs-,
Eltern-, Jugend- oder Förderkurse durch, die einen Umfang von 900 Stunden haben.
2009 bot das Bildungswerk erstmals Kurse zur berufsbezogenen Sprachförderung des Europäischen
Sozialfonds und des BAMF an ("ESF-BAMF-Programm"), welche die Chancen von
Migranten auf einen Arbeitsplatz erhöhen sollen. Die Kurse bestehen aus theoretischem Unterricht,
einem Praktikum und Betriebsbesichtigungen.
Neben diesen Kursen hat das Bildungswerk aber in jüngerer Zeit auch Projekte im Auftrag
der AHA durchgeführt, wie etwa die "Sprachberufsschule", die drei Monate berufsbezogene
Sprachförderung und drei Monate Betriebspraktikum umfasst. Zudem liefen weitere Kurse
mit Bezug zu Fragen von Integration, etwa Rhetorik-Kurse und Kommunikationsunterricht für
Schüler mit Migrationshintergrund oder ein Kurs mit Namen "Fremde Lebens- und Erfahrungswelten",
welcher als Weiterbildung für Lehrer und Beschäftigte in Weiterbildungseinrichtungen
gedacht war. Auch intern hat das Kolping-Bildungswerk Weiterbildungen zum
Thema Integration angeboten.
Zur Zeit des Interviews plante das Bildungswerk, ein Projekt zu initiieren, bei dem einzelne
Personen professionell geschult werden, die sich bereits zuvor mit Migranten gearbeitet haben.
Dies ist aus der Beobachtung entstanden, dass Migranten oft mit einer Begleitperson zu
Behörden kommen, die Deutsch spricht. Für die Begleitperson tauchten allerdings rechtliche
und praktische Fragen auf, die in einem solchen Seminar aufgegriffen werden könnten.
Volkshochschule
Die Volkshochschule (VHS) ist ein wichtiger Träger von Bildungs- und Fortbildungsmaßnahmen
auch für Migranten in Soest. Seit mehreren Jahren bietet sie Deutsch-als-
Fremdsprache-Kurse, Prüfungen oder Kurse in Alphabetisierung an. Migranten nehmen zudem
an Kursen teil, in denen Schulabschlüsse nachgeholt werden können. Die Nachfrage
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