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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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der Volkshochschule (VHS) durchgeführt. An <strong>die</strong>sem nahmen 14 Mütter teil und der Kurs<br />

zeigte gute Erfolge: Die Eltern wurden selbstbewusster, sprachen mehr und waren offener.<br />

Dieser Kurs musste aber aufgrund fehlender Finanzierung eingestellt werden. Nun findet<br />

eine Zusammenarbeit mit einer anderen Institution statt, wodurch <strong>die</strong> meisten Eltern an einem<br />

kostenlosen Sprachkurs teilnehmen können. In einer anderen Kita wird ebenfalls seit<br />

einem Jahr einen Sprachkurs <strong>für</strong> Eltern angeboten, der vom <strong>Soest</strong>er Jugendamt finanziert<br />

wird. In einer weiteren Kita ist <strong>die</strong> Einrichtung solcher Kurse <strong>für</strong> Eltern geplant. Die Leiter der<br />

Kitas versuchen zudem bewusst auf <strong>die</strong> kulturellen und religiösen Befindlichkeiten der Eltern<br />

(und Kinder) einzugehen und niedrigschwellige Angebote zu unterbreiten. In einer Kita wird<br />

beispielsweise ein Spiele-Nachmittag <strong>für</strong> Eltern angeboten, um deren Erziehungskompetenz<br />

zu stärken; allerdings wird <strong>die</strong>ses Angebot nur von wenigen angenommen. Der Leiter einer<br />

Kita hat zum Zeitpunkt der Errichtung eines Heims <strong>für</strong> Asylsuchende in der Nachbarschaft<br />

<strong>die</strong>ses besucht, um frühzeitig Kontakte zu den Bewohnern herzustellen. In <strong>die</strong>ser Kita wird<br />

auch ein Krabbeltreff angeboten, in dem <strong>die</strong> Kinder Gelegenheit haben, sich schon vor der<br />

Kindergartenzeit kennen zu lernen, ebenso können <strong>die</strong> Eltern hier bereits Kontakte knüpfen.<br />

Die Eltern und Kinder der Umgebung werden zudem schon vor der Kindergartenzeit in Aktivitäten<br />

der Kita mit einbezogen. In einer weiteren Kita werden Elternveranstaltungen wie<br />

Spielkreise oder Ausflüge angeboten. Die Mitarbeiter geben zudem gezielt Anregungen zur<br />

Förderung der Kinder, oft auch in verschiedenen Sprachen. In einer anderen Einrichtung<br />

wurde ein gemeinsamer Kochkurs eingerichtet, um auch <strong>die</strong> Eltern untereinander zu vernetzen.<br />

Zwei Kitas deren Leiter befragt wurden, waren zur Zeit des Interviews Familienzentrum<br />

(insgesamt gab es in <strong>Soest</strong> zur Zeit der Erstellung des Berichts fünf Familienzentren).<br />

Aufschlussreich war der Vergleich <strong>die</strong>ser Beschreibungen mit den Erfahrungen des Leiters<br />

einer Kita mit nur einem geringen Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund. Dieser lag<br />

bei unter 20%, obwohl <strong>die</strong> Kita unmittelbar an den Bezirk 5 angrenzt. Die vergleichsweise<br />

wenigen Kinder mit Migrationshintergrund, so der interviewte Vertreter der Kita, werden problemlos<br />

integriert. Auch Sprachförderung ist kein zentrales Thema; nur zwei Kinder beanspruchen<br />

<strong>die</strong>se. An der Einrichtung wurde zusätzlich Englisch-Unterricht angeboten. Der Interviewpartner<br />

führt <strong>die</strong> Unterschiede zwischen <strong>die</strong>ser und den anderen Kitas auf den unterschiedlichen<br />

Einzugsbereich zurück, der Migrantenanteil werde nicht bewusst niedrig gehalten.<br />

Die Kita liegt in einem Gebiet mit niedrigerer Arbeitslosigkeit als der angrenzende Bezirk,<br />

<strong>die</strong> Einrichtung kann ihre Kapazitäten bereits mit Anmeldungen aus der unmittelbaren<br />

Umgebung füllen, in der oft Elternteile wohnen, <strong>die</strong> beide berufstätig sind.<br />

Auf <strong>die</strong> Frage nach Problemen in der Umsetzung weitergehender Pläne antworteten Vertreter<br />

von zwei Kitas, dass <strong>für</strong> weitergehende Angebote zusätzliches Personal notwendig<br />

wäre. Der Gesprächspartner einer Kita führte an, dass <strong>die</strong> Sprachförderung, <strong>die</strong> derzeit geleistet<br />

würde, nicht ausreiche. Es sei den Kindern aber auch nicht zuzumuten, in der Kita<br />

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