Integrationskonzept für die Stadt Soest
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Die interviewten Vertreter der <strong>Soest</strong>er Schulen (Grundschulen und weiterführende Schu-<br />
len) heben alle <strong>die</strong> sprachlichen Probleme der Schüler mit Migrationshintergrund hervor.<br />
Außerdem berichten sie, dass Eltern mit Migrationshintergrund ihre Kinder aufgrund der<br />
ungünstigen eigenen Arbeitszeiten oder aufgrund ihrer sozialen Lage und ihres eigenen<br />
Bildungsgrades oft nur vergleichsweise schlecht bei ihren Schulkarrieren und den dabei<br />
auftauchenden Herausforderungen, Problemen oder Entscheidungen begleiten und bera-<br />
ten können. Auch <strong>die</strong> Zusammenarbeit der Schulen und Lehrer mit den Eltern von Migran-<br />
ten wurde oft als schwierig beschrieben; <strong>die</strong> Interviewpartner führten <strong>die</strong>s aber weniger auf<br />
den Migrationshintergrund als auf ihren sozialen Status und ihren Bildungshintergrund zu-<br />
rück.<br />
Die Schulen haben auf <strong>die</strong> dargestellten Herausforderungen unterschiedlich und unter-<br />
schiedlich früh (bzw. spät) – je nach Ausmaß und Wahrnehmung der Herausforderungen –<br />
reagiert. Als Organisationen reagieren sie je nach Problemlage und -druck zumeist indivi-<br />
duell; zum Problemfeld Integration von Migranten findet kein regelmäßiger oder systemati-<br />
scher Austausch zwischen den <strong>Soest</strong>er Schulen statt.<br />
3.2 Ausbildung<br />
Zahlen zur Ausbildungssituation liegen nur nach Deutschen und Ausländern differenziert vor.<br />
Diese zeigen, dass <strong>die</strong> Anteile ausländischer an allen Auszubildenden zwischen den Jahren<br />
1999 bis 2008 nur in zwei Jahren <strong>die</strong> Quote von 4% überschritt (in 2005 und 2006; s. Tab.<br />
14). Es lassen sich aber keine eindeutigen Aussagen darüber treffen, wie viele Ausländer<br />
und Deutsche überhaupt eine Ausbildung zu absolvieren anstrebten. Allerdings können <strong>die</strong><br />
Anteile ausländischer Auszubildender mit dem Anteil der Ausländer in der Bevölkerung abgeglichen<br />
werden. Bei einem solchen Vergleich zeigt sich, dass der Anteil Deutscher an allen<br />
Auszubildenden höher ist, als der Anteil Deutscher in der relevanten Altersgruppe der 15<br />
bis 24-Jährigen der Bevölkerung. Entsprechend fallen <strong>die</strong> Anteile ausländischer Auszubildender<br />
gegenüber ihrem Bevölkerungsanteil unterproportional aus. Eine mögliche Erklärung<br />
wäre, dass <strong>die</strong> Quote der Hochschulstu<strong>die</strong>renden unter den Ausländern höher liegt und sie<br />
daher seltener in eine Ausbildung eintreten. Da Ausländer aber seltener einen Abschluss<br />
erlangen, der sie zum Besuch einer Hochschule berechtigt (s. Kapitel 3.1.2.1), ist nicht davon<br />
auszugehen, dass <strong>die</strong>se Zahlen auf <strong>die</strong>sen Effekt zurückgehen, sondern dass es <strong>für</strong><br />
Ausländer unwahrscheinlicher ist, einen Ausbildungsplatz zu erhalten:<br />
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