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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Einzelne Organisationen berichteten von Projekten in Nachbargemeinden, in denen ältere<br />

Schüler als Paten jüngerer fungieren oder Lern-Patenschaften zwischen älteren Schülern auf<br />

Gymnasien und jüngeren an Hauptschulen geschlossen wurden. Diese Erfahrungen könnten<br />

im Dialog mit den Organisationen auch <strong>für</strong> <strong>Soest</strong> fruchtbar gemacht werden. In <strong>die</strong>sem Zusammenhang<br />

könnten auch weitere Institutionen (wie z.B. <strong>die</strong> FH) mit eingebunden werden.<br />

Über den Bericht der VHS, mit dem von ihr initiierten Deutsch-Sprachkurs bei den Schulen<br />

nur auf geringe Resonanz gestoßen zu sein, kann hier nicht geurteilt werden. Die Schulen<br />

sollten gefragt werden, warum sie das Angebot nicht stärker nutzen. Dass derartige Angebote<br />

große Hilfen darstellen können, zeigt <strong>die</strong> Beobachtung, dass <strong>die</strong>jenigen Schüler, <strong>die</strong> an<br />

dem VHS-Sprachkurs teilgenommen haben, ihre Schulnoten verbessern konnten. Welche<br />

Anstrengungen zur Sprachförderung im Einzelnen zu unternehmen sind, sollte im Gespräch<br />

mit den einzelnen Bildungseinrichtungen entwickelt werden.<br />

Dabei ist darauf zu achten, dass an den Kindertageseinrichtungen, Kindergärten und Schulen<br />

in <strong>Soest</strong> versucht wird, Sprachförderung als Teil des Alltags zu praktizieren. Oftmals<br />

verspricht <strong>die</strong>s größere und nachhaltigere Erfolge als gesonderte Trainings. Neben gesonderten<br />

Kursen sollten sich <strong>die</strong> Bildungseinrichtungen also um eine möglichst breit angelegte<br />

Förderung und eine Sensibilisierung <strong>für</strong> <strong>die</strong> Sprachproblematik bemühen, <strong>die</strong> ihre gesamte<br />

Einrichtung und ihren Alltag umfasst (Schweitzer 2009, S. 435). Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund<br />

möchten wir darauf hinweisen, dass <strong>die</strong> Förderklasse an der Pauli-Hauptschule <strong>für</strong> jüngst<br />

Eingewanderte, <strong>die</strong> der deutschen Sprache noch nicht mächtig sein können, sicher den mit<br />

ihr verbundenen Zweck erfüllt. Sie darf aber nicht dazu verleiten, <strong>die</strong> aus dem Bildungssystem<br />

resultierenden Ungleichheiten anderer Schulen aufzufangen. Damit soll nicht behauptet<br />

werden, dass dem zur Zeit der Erhebung so war (<strong>die</strong>s entzog sich der Möglichkeit einer Überprüfung).<br />

Allerdings sollte ein gesonderter Unterricht <strong>die</strong> Ausnahme darstellen. Vielmehr<br />

sollte <strong>die</strong> Förderung der deutschen Sprache mit Formen der Förderung der Kontakte zwischen<br />

Schülern mit und ohne Migrationshintergrund einhergehen.<br />

Mehr und mehr wird erkannt, dass der Kindergarten bzw. <strong>die</strong> Kindertageseinrichtung eine<br />

weichenstellende Bildungseinrichtung ist. Denn was Kinder in <strong>die</strong>sem Alter lernen, bildet <strong>die</strong><br />

Grundlage <strong>für</strong> alle anschließenden Bildungsprozesse. Dazu gehört insbesondere <strong>die</strong> vorschulische<br />

Sprachbildung. Die <strong>Soest</strong>er Kindertageseinrichtungen sollten daher dazu motiviert<br />

bzw. in ihren schon vorhandenen Anstrengungen unterstützt nehmen, Sprachförderprogramme<br />

<strong>für</strong> Migrantenkinder zu etablieren. Dies ist aber nur ein Weg, der sich zudem zum<br />

Teil auf problematische Sprachtests und -einschätzungen stützt.<br />

Ein anderer Weg ist <strong>die</strong> Qualifizierung der Erzieherinnen selbst. Es wird empfohlen, alle<br />

Erzieherinnen nach und nach an entsprechenden Weiterbildungsprogrammen teilnehmen zu<br />

lassen. Dabei wäre darauf zu achten, dass auf dem inzwischen florierenden Weiterbildungsmarkt<br />

solche Programme ausgewählt werden, <strong>die</strong> ein in der praktischen pädagogi-<br />

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