14.03.2013 Aufrufe

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

Integrationskonzept für die Stadt Soest

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

3.6 Kriminalität von und gegen Migranten<br />

Rechtsextremismus und Diskriminierung<br />

Wir haben von sehr wenigen Gesprächspartnern Hinweise auf rechtsextremistische oder<br />

ausländerfeindliche Behandlung von Migranten und Ausländern bekommen. Auch berichteten<br />

nur sehr wenige Gesprächspartner über Diskriminierungen. So wurden etwa Studenten<br />

der FH von einem Mitarbeiter gefragt, ob sie als Ausländer in <strong>Soest</strong> Ziel solcher Anfeindungen<br />

gewesen seien, was <strong>die</strong>se verneint hatten, ein Eindruck, der sich laut dem Mitarbeiter<br />

über mehrere Jahre bestätigt habe. Auch andere Gesprächspartner äußerten, dass ihnen<br />

keine Probleme <strong>die</strong>ser Art bekannt geworden seien bzw. bei der täglichen Arbeit auch von<br />

Migranten nicht berichtet wurden. Ein Gesprächspartner (Y-I) wies darauf hin, dass es im<br />

<strong>Soest</strong>er Süden keinen Rechtsextremismus gäbe, <strong>die</strong>s aber möglicherweise in der Innenstadt<br />

und am Bahnhof anders aussehe. Eine andere interviewte Person (E-II) meinte, dass es einige,<br />

aber sehr wenige Rechtsradikale in <strong>Soest</strong> gäbe. Ein Migrant (U-III) berichtete ausdrücklich,<br />

noch keinen Ausländerhass in <strong>Soest</strong> gespürt zu haben, letztlich berichtet nur eine Person<br />

(C-III), einmal wegen seiner Abstammung 'angepöbelt' worden zu sein.<br />

Kriminalität von Ausländern bzw. Migranten<br />

Mitarbeiter der Polizei berichteten über eine leicht höher liegende Kriminalität bei in <strong>Soest</strong><br />

lebenden Migranten, <strong>die</strong> allerdings in vielfacher Hinsicht relativiert werden müsse: Es gäbe<br />

nahezu keine kriminellen Migranten über 60 Jahren. Allerdings steige <strong>die</strong> Zahl an Straftätern<br />

mit Migrationshintergrund, je jünger <strong>die</strong> betrachteten Gruppen sind. Aber auch hier müsse<br />

differenziert werden: Einige Gruppen, z.B. <strong>die</strong> Migranten aus Sri-Lanka, fielen überhaupt<br />

nicht durch Straftaten auf. Zudem seien Straftäter mit Migrationshintergrund häufiger sog.<br />

Intensivtäter (mindestens fünf Straftaten), <strong>die</strong> mit ihrer Häufung an Straftaten <strong>die</strong> Statistik zu<br />

Ungunsten der in <strong>Soest</strong> lebenden Migranten negativ verzerren. Da <strong>die</strong> Straftäter häufig jung<br />

waren, sind <strong>die</strong> Art der Delikte auch häufig "jugendtypische" und fallen etwa in den Bereich<br />

der Straßenkriminalität wie Diebstähle, Raubdelikte sowie auffällig viele Vergehen im Bereich<br />

der Körperverletzung. Der Mitarbeiter der Polizei wies aber darauf hin, dass es wichtig ist,<br />

<strong>die</strong> soziale Struktur zu beachten und nicht alleine, ob eine Person einen Migrationshintergrund<br />

hat.<br />

Zudem machten <strong>die</strong> Interviewten auf <strong>die</strong> große Divergenz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung<br />

(mit einer gefühlt höheren Kriminalität bei Ausländern bzw. Migranten) und der<br />

Realität aufmerksam: Gerade den Bewohnern im <strong>Soest</strong>er Süden würde eine hohe Kriminalitätsrate<br />

unterstellt, wobei Statistiken belegten, dass <strong>die</strong>se Wahrnehmung in ihrer Ausprägung<br />

falsch sei. Richtig sei hingegen, <strong>die</strong> (ebenfalls in der öffentlichen Meinung so wahrge-<br />

101

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!