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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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gerichtet, beizeiten waren es aber auch drei. Die Förderklasse wurde 1987 gegründet und<br />

erstreckt sich von Jahrgang 5 bis 10 bzw. umfasst Schüler zwischen zehn und 16 Jahren.<br />

Teilweise wurden auch 16 bis 17-Jährige aufgenommen. Die Förderklasse besteht aus Kindern,<br />

<strong>die</strong> nach Deutschland kommen und der deutschen Sprache noch nicht mächtig sind,<br />

bis zu 15 Kinder wurden in ihr unterrichtet. Sie erhielten bis zu 14 Stunden Deutschunterricht,<br />

hinzu gesellten sich weitere Fächer, <strong>die</strong> allerdings ebenfalls im Verband der Förderklasse<br />

stattfanden. Teilweise waren in der Klasse Schüler, deren Spracherwerb nach einem<br />

halben Jahr so gut war, dass sie in <strong>die</strong> Regeklassen übergegeben werden konnten. In der<br />

Klasse waren Kinder vertreten, <strong>die</strong> abseits ihrer sprachlichen Defizite, so <strong>die</strong> Schule, auf alle<br />

Schulformen gehen könnten, in ihren Herkunftsländern wurden <strong>die</strong> Kinder auch zum Teil<br />

schon in anderen Schulen unterrichtet. Eine Schwierigkeit der Förderklasse war, dass sie<br />

selten konstant zusammengesetzt war, da sich <strong>die</strong> Schülerschaft häufig änderte. Zudem<br />

lernten hier Schüler verschiedener Altersstufen zusammen. Dem wurde durch eine "interne<br />

Differenzierung" nach Leistungsmöglichkeiten zu begegnen versucht, <strong>die</strong> Schüler sollten also<br />

innerhalb des Klassenverbandes unterschiedlich gefördert werden. Nach Informationen der<br />

Schule war <strong>die</strong>s <strong>die</strong> einzige Förderklasse im Kreis <strong>Soest</strong>. Sofern eine Schule keine Möglichkeit<br />

sah, Deutschunterricht <strong>für</strong> nicht deutsch-sprachige Kinder anzubieten, wurden <strong>die</strong>se<br />

Kinder in <strong>die</strong> Förderklasse gegeben.<br />

Neben der Förderklasse gab es an der Pauli-Hauptschule auch Deutsch-Förderunterricht,<br />

der <strong>für</strong> Schüler gedacht war, <strong>die</strong> in den Regelklassen lernten, aber speziellen Förderbedarf<br />

hatten. Zusätzlich bot <strong>die</strong> Schule am Nachmittag sog. "Silencien" <strong>für</strong> Schüler an, welche <strong>die</strong><br />

deutsche Sprache noch nicht perfekt beherrschten. Der Fokus lag auch hierbei auf dem spezifischen<br />

Spracherwerb, es wurden aber auch Defizite in Mathematik oder Englisch aufgearbeitet.<br />

Die Silencien waren freiwillig und machten im Schnitt vier Stunden <strong>die</strong> Woche zusätzlich<br />

aus. Zudem verfügte <strong>die</strong> Schule über einen Übungs-/Me<strong>die</strong>nraum mit Sprachprogrammen,<br />

<strong>die</strong> dem gezielten Spracherwerb <strong>die</strong>nten. Vor einigen Jahren bot sie noch Russischunterricht<br />

<strong>für</strong> Russisch-stämmige Schüler an, damit <strong>die</strong>se ihre Erstsprache weiter pflegen konnten.<br />

Das Angebot musste aber eingestellt werden.<br />

Als ein wesentliches Problem wurde <strong>die</strong> Mittagsversorgung angesehen. Über 50% der Eltern<br />

seien allein erziehend. Speziell <strong>für</strong> Migranten käme hinzu, dass <strong>die</strong> Eltern oft nur einfache<br />

Arbeiten verrichten würden, was sich oft in einer mangelhaften Versorgung der Kinder niederschlagen<br />

würde. Dem konnte mittlerweile aber abgeholfen werden, da <strong>die</strong> Schule seit<br />

Juni 2009 über eine Mensa verfügt. Die Pauli-Schule bot seit nunmehr drei Jahren den "erweiterten<br />

Ganztag" an, d.h. der Unterricht lief jeden Tag, bis auf <strong>die</strong>nstags, bis 16 Uhr.<br />

Hinsichtlich der Elternarbeit berichtete <strong>die</strong> Schule, dass das Bemühen der Eltern mit Migrationshintergrund<br />

oft sehr groß ist. Allerdings bestünden Hemmungen gegenüber der Schule,<br />

da sie <strong>für</strong> <strong>die</strong>se eine "Institution" darstelle. Diese Eltern hätten <strong>die</strong> Erfahrung gemacht, dass,<br />

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