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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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Zeit des Gesprächs sah der Sportbund keinen Anlass, verstärkt um Migranten als Mitglieder<br />

zu werben oder besondere Angebote einzurichten.<br />

Einen Teileinblick gibt <strong>die</strong> von der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> in Auftrag gegebene "Fußball-Ziel-Analyse"<br />

(Trojahn Dezember 2008), <strong>die</strong> Aufschluss über <strong>die</strong> Vereinszugehörigkeit von Migranten und<br />

<strong>die</strong> Bemühungen <strong>die</strong>ser um Migranten als Mitglieder erlaubt. Befragt wurden bei <strong>die</strong>ser Erhebung<br />

sieben Fußballvereine in <strong>Soest</strong> u.a. auch zu sog. "Integrationsaktivitäten", verstanden<br />

als Bemühungen zur Gewinnung von Menschen mit Migrationshintergrund. Der <strong>Soest</strong>er<br />

SV 09 wies bei <strong>die</strong>ser Umfrage darauf hin, einen rein türkischen Fußballverein integriert zu<br />

haben (s.u.; Ay-Yildiz-Gücü) und dass in allen Mannschaften Menschen mit Migrationshintergrund<br />

spielen. Auch der DJK Westfalia <strong>Soest</strong> gab an, dass in allen Mannschaften Spieler<br />

mit Migrationshintergrund vertreten sind, ebenso der Grün-Weiß Müllingsen 1960, der FBV<br />

Grün-Weiß Ostönnen und der TuS Ampen. Der im <strong>Soest</strong>er Süden gelegene TSG <strong>Soest</strong>-Süd<br />

gab an, dass in "allen Mannschaften ausländische Mitbürger […], im Einzelfall bis zu 70%"<br />

spielen und war damit der einzige Verein mit einer konkreten Zahl. Kein Verein gab an, aktiv<br />

um Migranten als Mitglieder zu werben. Auffällig ist vor dem Hintergrund des Wissens um<br />

den hohen Anteil Jugendlicher im Unterbezirk 58, dass der dort gelegene TSG <strong>Soest</strong>-Süd<br />

<strong>die</strong> geringste Anzahl an Juniorenmannschaften (1) aufweist, während andere Vereine über<br />

drei bis 17 Juniorenmannschaften verfügen. Bei den Seniorenmannschaften bewegt sich der<br />

TSG hingegen mit drei Mannschaften im Mittelfeld einer Spannweite von zwei bis fünf Seniorenmannschaften<br />

bei den übrigen Vereinen. Der Verein ist sich <strong>die</strong>ser Situation offensichtlich<br />

bewusst und ist als einziger der sieben befragten Vereine darum bemüht, "im Juniorenbereich<br />

durch Werbemaßnahmen neue Mitglieder zu gewinnen", gibt aber als Grund <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

rückläufige Vereinsentwicklung an, nur über einen Tenne-Platz (auch Asche- oder Schlackeplatz<br />

genannt) zu verfügen, womit er zusammen mit dem Grün-Weiß Müllingsen 1960 der<br />

einzige Verein mit einem Platz <strong>die</strong>ser Art ist.<br />

Eine Besonderheit im Sportbereich in <strong>Soest</strong> war der türkische Fußballverein "Ay-Yildiz-<br />

Gücü", der 1995 gegründet wurde und mittlerweile unter dem Dach des <strong>Soest</strong>er SV 09 firmiert.<br />

Ziel des Vereins war es, türkischen Jugendlichen <strong>die</strong> Herkunftskultur zu vermitteln. Die<br />

Gründer waren überzeugt, dass Sport ein wichtiger Aspekt <strong>für</strong> Jugendliche ist und Integration<br />

über Sport besser gelingen kann. Zudem wollten sie den Jugendlichen Ziele vermitteln und<br />

sie motivieren, ihre Freizeit <strong>für</strong> etwas Sinnvolles zu verwenden. Zu Beginn bestand <strong>die</strong>ser<br />

Verein aus ca. acht türkischen Spielern, dann wurde er auch <strong>für</strong> nicht-türkische Spieler bewusst<br />

geöffnet, da es erklärtes Ziel war, dass viele Nationalitäten im Verein vertreten sind.<br />

Letztlich waren Spieler aus acht verschiedenen Nationen im ersten Jahr nach der Öffnung im<br />

Verein aktiv. Zeitweise umfasste der Verein vier Jugendmannschaften und 60 Jugendliche.<br />

Ay Yildiz Gücü <strong>Soest</strong> strebt an, künftig weiter mit Jugendlichen mit unterschiedlichen kulturellen<br />

Hintergründen zu arbeiten. Der Verein hat sich während seiner aktiven Zeit besonders<br />

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