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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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gen Überweisungspraktiken gesucht werden, mit dem Ziel, systematische Benachteiligungen<br />

bei der Überweisung auf weiterführende Schulen zu vermeiden. Stellen sich <strong>die</strong> Be<strong>für</strong>chtungen<br />

als ungerechtfertigt heraus, sollte <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> auch <strong>die</strong>s bewusst kommunizieren, um einem<br />

kursierenden Gefühl der Ungleichbehandlung entgegenzuwirken.<br />

Die Möglichkeiten eines Übergangs z.B. von der Hauptschule auf eine Schulform, <strong>die</strong><br />

einen höheren Abschluss ermöglicht, hängen natürlich zunächst mit den Leistungen und<br />

damit der Förderung der Schüler auch mit Migrationshintergrund zusammen. Nach Verbesserung<br />

der Datenlage zu Schülern mit Migrationshintergrund (bzw., nach der offiziellen Definition:<br />

"mit Zuwanderungsgeschichte") wird sich erkennen lassen, ob es systematische Unterschiede<br />

zwischen den Übergängen <strong>für</strong> Schüler mit und ohne Migrationshintergrund gibt,<br />

<strong>die</strong> ggf. zu thematisieren wären. Im Bericht wurde der uns mitgeteilte Hinweis aufgenommen,<br />

dass ein Wechsel auf <strong>die</strong> Realschule wegen der bereits vollen Klassen eher unwahrscheinlich<br />

erscheint. Dies könnte insbesondere Schüler mit Migrationshintergrund treffen, <strong>die</strong> ja auf<br />

Haupt- und Förderschulen öfter vertreten sind, und <strong>die</strong> <strong>die</strong> Haupt- oder Förderschule eventuell<br />

nur aufgrund einer entsprechenden Empfehlung besuchen, <strong>für</strong> <strong>die</strong> also ein Schulwechsel<br />

u.U. sinnvoll wäre.<br />

Untersuchungen zeigen, dass, neben individuellen Faktoren wie der Aufenthaltsdauer und<br />

der im Elternhaus gesprochenen Sprache, insbesondere auch der Anteil von Kindern mit<br />

Migrationshintergrund in der Klasse und der Schule und damit <strong>die</strong> Mechanismen der Verteilung<br />

der Schüler auf <strong>die</strong> vorhandenen Schulen relevant sind (Gesemann 2009, S. 453). Die<br />

<strong>Stadt</strong> sollte daher <strong>die</strong> Ungleichverteilung der Schüler und Kinder mit Migrationshintergrund<br />

an ihren Kindertageseinrichtungen und Grundschulen kritisch beobachten, <strong>die</strong> Schulsegregation<br />

und ihre Entwicklung gegenüber den Trägern und Institutionen thematisieren und<br />

mit ihnen zusammen überlegen, wie auf eine ausgewogenere Verteilung hingewirkt werden<br />

kann.<br />

Eine qualitative und quantitative Erweiterung des Ganztagsangebots der <strong>Soest</strong>er Bildungseinrichtungen<br />

ist eine Möglichkeit, auch <strong>für</strong> Schüler aus sozial schwächeren Elternhäusern<br />

eine gute Versorgung und eine weitergehende pädagogischen Betreuung und (Sprach-)Förderung<br />

zu gewährleisten. Die Umwandlung einer Grundschule in eine offene Ganztagsgrundschule,<br />

wie <strong>die</strong>s im <strong>Soest</strong>er Süden in zwei Fällen geschah, kann <strong>die</strong>se Schule auch<br />

deshalb im Vergleich mit anderen Schulen aufwerten, weil sie <strong>für</strong> Eltern, <strong>die</strong> beide berufstätig<br />

sind, attraktiver ist. Dies gilt insbesondere <strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunft, nachdem 2008 mit der Aufhebung<br />

der Grundschulbezirksbindung in NRW <strong>die</strong> Möglichkeit der freien Grundschulwahl geschaffen<br />

wurde.<br />

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