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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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nach Sprachkursen aus dem "normalen" VHS-Angebot nimmt allerdings stetig ab, da viele<br />

Migranten und Zuwanderer an den Zuwanderungskursen teilnehmen, <strong>die</strong> vom BAMF in Kooperation<br />

mit anderen Trägern vor Ort durchgeführt werden. Gerade in den Eingangsstufen<br />

ist es daher schwierig, genügend Teilnehmer <strong>für</strong> Kurse zusammen zu bekommen. Früher<br />

gab es aus dem Sozialetat der <strong>Stadt</strong> Geld <strong>für</strong> <strong>die</strong> kostenlose Unterrichtung von Asylsuchenden.<br />

Angeboten wurden auch schon besondere Schwimmkurse <strong>für</strong> Frauen islamischen<br />

Glaubens.<br />

Die VHS in <strong>Soest</strong> führt keine der vom BAMF konzipierten Integrationskurse durch, womit sie<br />

nach eigenen Angaben eine der wenigen Volkshochschulen ist, <strong>die</strong> <strong>die</strong>se Kurse nicht anbietet.<br />

Der Gesprächspartner war der Meinung, dass aufgrund der Konzeption der Kurse es<br />

nicht möglich ist, <strong>die</strong> Teilnehmer in einem ausreichend Maß zu ihrem Lernziel zu führen. Die<br />

Durchfallquote sei extrem hoch, ein nicht unerheblicher Teil der Teilnehmer seien Analphabeten.<br />

Die den Kursen möglicherweise vorgeschaltete Alphabetisierung existiert erst seit<br />

einem Jahr. Zudem seien <strong>die</strong> Niveaus der Teilnehmer in den Integrationskursen extrem unterschiedlich,<br />

so dass es <strong>für</strong> manche eine Zumutung sei, <strong>die</strong>se zu absolvieren, <strong>für</strong> andere<br />

seien sie zu schwer. Außerdem hält <strong>die</strong> VHS mögliche repressive Schritte, <strong>die</strong> sich aus einem<br />

schlechten Abschneiden bei ihnen belegter Kurse gegenüber den Migranten ergeben<br />

können, <strong>für</strong> nicht vereinbar mit ihrem Selbstverständnis als Bildungseinrichtung. Prüfungen<br />

im Anschluss an Integrationskurse nimmt <strong>die</strong> VHS allerdings ab, da sie Prüfungszentrum ist.<br />

Die VHS hatte zudem in Abstimmung mit der <strong>Stadt</strong> in der Schulleiterkonferenz 2007 den<br />

Schulen angeboten, dass sie <strong>für</strong> Kinder mit Migrationshintergrund in den Eingangsschulklassen<br />

der weiterführenden Schulen umsonst Deutschkurse anbieten würde. Dies wurde zwar<br />

in der Konferenz diskutiert, führte aber letztlich zu einer nur verhaltenen Reaktion: Das Gros<br />

der Schulen hat sich auf ein Anschreiben, ob Interesse an einem solchen Angebot besteht,<br />

nicht gemeldet. Die Realschulen gaben an, dass nach Prüfung ihrer Schüler kein Bedarf<br />

hier<strong>für</strong> gesehen wurde. Eine Gruppe Schüler kam von der Gesamtschule und war neun<br />

Schüler stark und altersübergreifend besetzt. Nach einem Jahr begleitenden Unterricht war<br />

der Durchschnitt der Schüler nach Angaben des Mitarbeiters der VHS um eine Note besser.<br />

Im VHS-Ausschuss wurde nach Angaben des Interviewpartners beschlossen, dass nach der<br />

Sommerpause 2009 Gelder <strong>für</strong> mehr Sprachförderung bereitgestellt würden, sofern <strong>die</strong>s<br />

nicht in anderen Ausschüssen geschehe.<br />

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