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Integrationskonzept für die Stadt Soest

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4.2 Kreis <strong>Soest</strong><br />

Schulaufsichtsbehörde Kreis <strong>Soest</strong><br />

Da der Kreis <strong>Soest</strong> als Schulaufsichtsbehörde <strong>für</strong> <strong>die</strong> Grund-, <strong>die</strong> Haupt- und Förderschulen<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> pädagogischen und unterrichtsfachlichen Angelegenheiten zuständig ist, wurde auch<br />

hier Gespräche mit zwei Interviewpartnern geführt, von denen einer <strong>für</strong> <strong>die</strong> Grund-, der zweite<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Hauptschulen der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> verantwortlich ist.<br />

Für <strong>die</strong> Arbeit in den Grundschulen waren Migration und Integration nach Angaben des interviewten<br />

Vertreters des Kreises ständiges Thema, da festgestellt wurde, dass unzureichende<br />

Sprachkenntnisse den Bildungserfolg verringern. Da mittlerweile bundesweit auf eine<br />

sprachbezogene Testung und ggf. Förderung bereits zwei Jahre vor Einschulung gesetzt<br />

wurde, sah <strong>die</strong> Schulaufsichtsbehörde realistische Chancen, auch schwache Kinder durch<br />

Förderkurse auf ein Niveau zu bringen, das mit dem von Kindern ohne Migrationshintergrund<br />

vergleichbar sei. Die vorherigen "Crashkurse" hatten nach eigenen Angaben hingegen weniger<br />

Erfolge gezeigt. Sofern an Grundschulen ein hoher Anteil von Kindern mit Migrationshintergrund<br />

festgestellt würde, stellte <strong>die</strong> Schulaufsicht gezielt zusätzliches Personal zur Verfügung,<br />

um den Personalschlüssel der Schulen zu erhöhen. Deutlich wurde <strong>die</strong>s bei einer<br />

Grundschule in der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong>, <strong>die</strong> auf fünf zusätzliche Stellen zurückgreifen konnte, unter<br />

denen sich auch eine speziell geschulte Lehrkraft befand. Diese Schule wies den höchsten<br />

Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund im gesamten Kreis <strong>Soest</strong> auf.<br />

Ein weiterer Aspekt, bei dem sich <strong>die</strong> Schulaufsichtsbehörde mit dem Thema Migration befasste,<br />

war der sog. "Prognoseunterricht". Kinder können zum Ende der Grundschulzeit nicht<br />

auf den von den Eltern favorisierten weiterführenden Schulen angemeldet werden. Die Lehrer<br />

der Grundschule geben stattdessen eine verbindliche Empfehlung <strong>für</strong> <strong>die</strong> folgende Schulform<br />

ab. Wenn <strong>die</strong>se nicht mit der Empfindung der Eltern übereinstimmt, wird der Prognoseunterricht<br />

durchgeführt (s. Anmerkung 19). Der Vertreter des Kreises stellte fest, dass Kinder<br />

mit Migrationshintergrund häufiger am Prognoseunterricht teilnehmen. In einer Vermutung<br />

führt er <strong>die</strong>se Tatsache auch auf <strong>die</strong> Mentalität und den Ehrgeiz der Eltern sowie auf <strong>die</strong> Unwissenheit<br />

<strong>die</strong>ser über das deutsche Schulsystem zurück. Zur Zeit des Interviews wurde im<br />

Auftrag des Kreises <strong>Soest</strong>s eine Evaluation des Prognoseunterrichts durchgeführt. Darin<br />

wurde überprüft, ob <strong>die</strong> im Prognoseunterricht getroffenen Aussagen auch mit der weiteren<br />

Schullaufbahn der betroffenen Schüler übereinstimmen oder ein Wechsel der Schulform in<br />

größerem Umfang zu beobachten ist. Bis zum Abschluss <strong>die</strong>ses Berichts lagen noch keine<br />

Ergebnisse hierzu vor.<br />

In Bezug auf <strong>die</strong> Grundschulen erklärte der Interviewpartner, dass der Kreis einen größeren<br />

Bedarf <strong>für</strong> mehr offene Ganztagsangebote in der <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> sah. Daher läge es im Interesse<br />

des Kreises, wenn <strong>die</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Soest</strong> mehr Anstrengungen unternehmen würde, <strong>die</strong> Ganz-<br />

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