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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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Kompetenzdefizite sehen die Befragten <strong>in</strong> den ersten Phasen der Gründung vor<br />

allem im H<strong>in</strong>blick auf das Wissen über ihre Märkte sowie auf betriebswirtschaftliches<br />

und rechtliches Know-how. Diese Lücken können jedoch offenbar pragmatisch<br />

gefüllt werden.<br />

In den späteren Phasen der Kundengew<strong>in</strong>nung und Expansion treten dann Vertrieb,<br />

Mitarbeitergew<strong>in</strong>nung und -führung sowie Strategieentwicklung als gravierende<br />

Schwachstellen hervor. Zwar lassen sich viele der erforderlichen Soft Skills<br />

tra<strong>in</strong>ieren, doch mangelt es im Gegensatz zur Unterstützung <strong>in</strong> der Phase der Entwicklung<br />

des Geschäftsmodells hier an gezielten Beratungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gskonzepten<br />

„on the job“. E<strong>in</strong> Instrument zur Unterstützung der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s auf den Gebieten<br />

der Personalauswahl und des Personale<strong>in</strong>satzes – e<strong>in</strong> „leanes“ Assessment- und<br />

Development-Center – haben wir als erste Umsetzungsmaßnahme bereits während<br />

der Projektlaufzeit entwickelt.<br />

Als Ergebnis unserer Studie ist jedoch festzuhalten, dass kaum systematische<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong>sstrategien weder der Lead Entrepreneurs, noch ihrer<br />

Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen) nachzuweisen s<strong>in</strong>d. Vielmehr lernen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s am ehesten veranlasst<br />

durch Ereignisse, die der Rubrik „Pleiten Pech und Pannen“ zuzuordnen<br />

s<strong>in</strong>d – also ke<strong>in</strong>eswegs systematisch, „breit“ und „auf Vorrat“, sondern vielmehr<br />

situativ und selektiv. E<strong>in</strong> Qualifizierungsangebot „just <strong>in</strong> time“ würde ihren Lernpräferenzen<br />

somit am ehesten entgegenkommen, auch wenn diese Forderung nur<br />

schwer e<strong>in</strong>zulösen ist. Immerh<strong>in</strong> be<strong>in</strong>haltet der Befund e<strong>in</strong>e Absage an standardisierte<br />

und extrem langfristig (sagen wir: über drei bis vier Semester) angelegte<br />

Weiterbildungskonzepte und spricht für e<strong>in</strong> möglichst modularisiertes und <strong>in</strong>dividualisiertes<br />

Lehr-Lern-Arrangement.<br />

In Bezug auf die Lehrmethodik verweisen unsere Ergebnisse darauf, bei der Konzeption<br />

von Weiterbildungsangeboten viel stärker mit Case Studies, Simulationen<br />

und Planspielen, „Erfolgs- und Misserfolgsgeschichten“ und natürlich mit praktischen<br />

Beispielen der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s zu arbeiten. Der Begriff der „Case Study“ sollte<br />

hierbei nicht im S<strong>in</strong>ne der vollständig parametrisierten, kontextarmen und sozial<br />

„bl<strong>in</strong>den“ Modellbasteleien der MBA-Ausbildung verstanden werden. In diesem<br />

Zusammenhang bilden die von uns konstruierten Typen entrepreneurialer <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

die ideale Basis für Lehrmaterialien, mit denen die Unternehmeraus-<br />

und -weiterbildung wesentlich verbessert werden kann.<br />

Grundsätzlich konnten wir feststellen, dass <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s e<strong>in</strong>e ausgezeichnete Lernumgebung<br />

für das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g vieler Kompetenzen darstellen können – etliche der<br />

befragten Geschäftsführer(<strong>in</strong>nen) konstatierten Zuwächse bei ihren sozialen und<br />

persönlichen Skills und denen ihrer Mitarbeiter(<strong>in</strong>nen), die sich en passant ereigneten,<br />

ohne dass zuvor e<strong>in</strong> entsprechendes Defizit erkannt worden wäre oder e<strong>in</strong>e<br />

gezielte Qualifizierungsmaßnahme stattgefunden hätte. Anders als im Mittel- oder<br />

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