Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Für die Definition der Kompetenzsituation von Start-ups aus der Selbsteinschätzung
der Gründer(innen) hielten wir folgende forschungsleitende Fragen für wesentlich:
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– In welchen Situationen wird für die Gründer(innen) selbst ein „Sollprofil“
bzw. ein zusätzlicher Kompetenzbedarf erkennbar oder durch äußere (Beratungs-)Einflüsse
vermittelt?
– Wer hat ihre Ausgangssituation und den Bedarf bezüglich der Kompetenzentwicklung
analysiert? Welche Aspekte der Kompetenz werden von
Expert(inn)en, Berater(inne)n, Freund(inn)en, Familienmitgliedern oder
im Team benannt, welche nicht?
– Bei welchem Ausgangspunkt starten die Gründer(innen) ihr Vorhaben? Wie
schätzen sie selbst ihre Vorkenntnisse und Kompetenzen z. B. aus beruflicher
Bildung, Berufstätigkeit, Hochschule ein? Sehen sie sich mit widersprüchlichen
Anforderungen im Hinblick auf ihre Kompetenzentwicklung
konfrontiert?
– Wie ist die Akzeptanz gegenüber Einschätzungen und Definitionen von
Expert(inn)en, Berater(inne)n und anderen Akteuren? Weckt die Benennung
von Defiziten Widerstand oder trägt sie eher zur Ermutigung bei?
– Welche Strategien entwickeln die Gründer(innen), um ihre Kompetenzen
und die ihrer Teams zu entwickeln? Wie viel Geld und Zeit sind sie bereit,
in die Entwicklung ihrer persönlichen Ressourcen und in die ihrer
Mitarbeiter(innen) zu investieren? Welche Kompetenzunterschiede gibt es
zwischen den leitenden und den ausführenden Mitgliedern in den Teams?
Wie groß ist das Kompetenzgefälle?
Zweites Forschungsziel war die Beschreibung von Verläufen von Kompetenzentwicklung
in Abhängigkeit von Erfahrungen und Feedbacks während und nach der Gründungsphase
und die Entwicklung einer Typologie, die typische Entwicklungsmuster
abbilden kann. Die entscheidenden forschungsleitenden Fragen lauteten hier:
– Welche Quellen des Qualifikations- bzw. Kompetenzerwerbs werden genutzt?
Das denkbare Spektrum reicht hier von Abgucken oder Kopieren
bei Konkurrent(inn)en, Freund(inn)en, ehemaligen Arbeitgeber(inne)n
über das Tauschen von Informationen an Gründerstammtischen oder mit
Partner(inne)n, die Informationssuche in Literatur und Internet, den Einkauf
von fremden Kompetenzen durch Einstellung von Mitarbeiter(inne)n
oder Aufnahme neuer Gesellschafter(innen), das kooperative Lernen in
Netzwerken, der Besuch von Seminaren bei der IHK, an der Hochschule
oder beim Arbeitsamt, über Learning by Doing bis hin zur Inanspruchnahme
von Beratung, Coaching oder Mentoring.