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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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von Gründern dargestellt. Handlungsspielräume werden um so stärker e<strong>in</strong>geräumt,<br />

je mehr der Gründer (bzw. das Team) diese Kompetenz glaubhaft<br />

nachweisen kann. Soweit die Theorie. Die Praxis zeigt an dieser Stelle, wie<br />

auch der oben dargestellte Bewertungsmaßstab für Kle<strong>in</strong>stvorhaben, dass<br />

den prüfenden Banken und Kapitalgebern allzu häufig objektivierbare Bewertungskriterien<br />

zur Feststellung der Managementkompetenz von <strong>Start</strong><strong>up</strong>s<br />

fehlen.<br />

– Das Führen der Verhandlungen im F<strong>in</strong>anzierungsprozess wurde mehrheitlich<br />

als weitere deutliche E<strong>in</strong>schränkung des Handlungsspielraumes von<br />

Gründern <strong>in</strong>terpretiert. In der Tat zeigt sich, dass der Ausbau der kommunikativen<br />

und strategischen Kompetenzen e<strong>in</strong>zelner Unternehmer im<br />

Verhandlungsprozess mit der Bank Optionen mit sich br<strong>in</strong>gen kann, die<br />

den Handlungsspielraum gegenüber der Bank deutlich erweitern können.<br />

Hierauf wird später noch näher e<strong>in</strong>gegangen.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Kriterium zur Beurteilung des unternehmerischen Handlungsspielraumes<br />

bei der Kapitalbeschaffung ist die Frage, ob lediglich e<strong>in</strong> oder aber zwei<br />

(oder mehr) Banken aufgesucht werden. Da das <strong>Start</strong>-<strong>up</strong> im Regelfall noch über<br />

ke<strong>in</strong>e gewachsene Hausbankbeziehung verfügt, sondern diese zunächst noch aufbauen<br />

muss, besteht <strong>in</strong> der <strong>Start</strong>phase die Möglichkeit – und das Erfordernis –,<br />

e<strong>in</strong>e vergleichende Kapitalbeschaffungsstrategie durch das Führen von Verhandlungen<br />

mit mehreren Banken umzusetzen. In der Praxis zeigte sich, dass etwa die<br />

Hälfte der Gründer lediglich mit e<strong>in</strong>er Bank Gespräche führte und die gegebenen<br />

Verhandlungsspielräume nicht ausnutzte.<br />

Gleichwohl betrachtete e<strong>in</strong> Großteil der Gründer die Beratungsqualität der Kredit<strong>in</strong>stitute<br />

als eher durchschnittlich, fühlte sich hierdurch jedoch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Handlungsfreiheit<br />

nicht spürbar e<strong>in</strong>geschränkt. Mangelnde Beratungsqualität wurde<br />

<strong>in</strong>sgesamt kaum als Anlass beurteilt, alternative Kapitalgeber aufzusuchen bzw.<br />

Vergleichsangebote e<strong>in</strong>zuholen. Die Tendenz zu diesem „B<strong>in</strong>dungsverhalten“<br />

kann gegebenenfalls mit dem Wunsch der Gründer, rasch e<strong>in</strong>e zufriedenstellende<br />

Hausbankbeziehung aufzubauen, begründet werden.<br />

Als weitere Ergänzung des eigenen Handlungsspielraumes wurde von der Mehrzahl<br />

der Gründer auch der „Zukauf“ von Kompetenz über Berater – gerade für den<br />

Bereich der Akquisition von F<strong>in</strong>anzierungs- und Fördermitteln – angesehen.<br />

2.2 Die Sicht der Banken und Kredit<strong>in</strong>stitute<br />

Da e<strong>in</strong>e Bank ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die <strong>Unternehmen</strong>sführung hat und ihr Verlust-<br />

risiko möglichst m<strong>in</strong>imieren möchte, erfolgt vor der Kreditvergabe die Kredit-<br />

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