Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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Umfeld-Ebene: Der große F<strong>in</strong>anzierungsbedarf und das recht hohe Risiko der<br />
Wachstumsphase musste auf mehrere Schultern verteilt werden. Aus diesem<br />
Grunde war es notwendig, neben dem Eigenanteil sowie der Nutzung der Förderprogramme<br />
für junge Technologiefirmen vor allem e<strong>in</strong>en Co-Investor zu <strong>in</strong>teressieren.<br />
Die tbg Technologie-Beteiligungs-Gesellschaft mbH, Bonn, <strong>in</strong>vestierte ca.<br />
50 Prozent des Gesamtkapitals. Die Banken waren wenig unterstützend. In dem<br />
Maße, wie die E<strong>up</strong>horie <strong>in</strong> der New Economy schwand und die VC-Branche e<strong>in</strong>e<br />
schwere Krisen durchlebte, wäre später e<strong>in</strong>e solch großzügige Anfangsf<strong>in</strong>anzierung<br />
vermutlich nicht mehr realisierbar gewesen.<br />
Unruhephase<br />
Individual-Ebene: Erfolgsfaktoren waren: kritische Reflexions- auch Selbstreflexionsfähigkeit,<br />
Konflikt- und Entscheidungsfähigkeit. Es galt, die Zusammenhänge<br />
schnell zu erfassen (ganzheitliches Denken, d. h. systemischer Blick auf Mitarbeiter,<br />
Strukturen und Prozesse) und zu erkennen, woraus Unruhen im Team<br />
resultieren.<br />
Gr<strong>up</strong>pen-Ebene: Durch Learn<strong>in</strong>g by Do<strong>in</strong>g mussten die fachlichen und außerfachlichen<br />
Mitarbeiterkompetenzen e<strong>in</strong>geschätzt werden, um richtige Mitarbeiterentscheidungen<br />
(z. B. Kündigung, Förderung, Umstrukturierung) zu fällen. Die<br />
Umstrukturierungen im Team stellten sich als „Daueraufgabe“ heraus.<br />
Organisations-Ebene: Die zu große Anzahl der Mitarbeiter hatte Auswirkungen<br />
auf <strong>in</strong>effiziente Strukturen und Prozesse sowie e<strong>in</strong>e schlechte Mitarbeitermotivation.<br />
Dies spiegelte sich auch <strong>in</strong> den Ergebnissen e<strong>in</strong>er ersten Mitarbeiterbefragung<br />
wider, die im Vergleich zu anderen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s schlechtere Ergebnisse brachte. In<br />
daran anschließenden Mitarbeiter-Workshops kam die Unsicherheit der Mitarbeiter<br />
zum Ausdruck, die die „Entlassungswellen“ bei allen verursacht hatten.<br />
Umfeld-Ebene: Das E<strong>in</strong>schätzen der Marktchancen wurde e<strong>in</strong>e Ha<strong>up</strong>taufgabe, um<br />
die <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung auf e<strong>in</strong>e „realistische“ Basis zu stellen. Die gute<br />
Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat war dabei sehr hilfreich.<br />
Konsolidierungsphase<br />
Individual-Ebene: E<strong>in</strong>e durch Erfahrungen gestärkte betriebswirtschaftliche<br />
Kompetenz sicherte schrittweise die Profitabilität des <strong>Unternehmen</strong>s; es wurde der<br />
Break-Even auf Monatsbasis angestrebt. Das hohe Aktivitätspotenzial der Unternehmer<strong>in</strong><br />
verbunden mit e<strong>in</strong>er verstärkten Delegationsbereitschaft kam hier zum<br />
Tragen.<br />
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