Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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Die genannten „Marktrisiken“ als Grund für die Ablehnung von F<strong>in</strong>anzierungen<br />
sprechen e<strong>in</strong> weiteres gravierendes Problem <strong>in</strong> der Gründungs- (und Wachstums-)<br />
F<strong>in</strong>anzierung an. Marktrisiken zu benennen, erfordert e<strong>in</strong>e umfassende <strong>in</strong>haltliche<br />
Konzeptprüfung seitens der Banken. Grundlage dieser Prüfung ist zunächst<br />
der e<strong>in</strong>gereichte Bus<strong>in</strong>essplan, der e<strong>in</strong>e Zusammenstellung aller beurteilungsrelevanten<br />
Faktoren be<strong>in</strong>halten sollte. Dies ist <strong>in</strong> vielen Fällen jedoch nicht der Fall.<br />
Bei komplexen, eher technologieorientierten Gründungen kommt h<strong>in</strong>zu, dass die<br />
prüfende Bank <strong>in</strong> der Regel ke<strong>in</strong>e Produkt- oder Technologiee<strong>in</strong>schätzung des<br />
Vorhabens vornehmen kann, da das notwendige H<strong>in</strong>tergrundwissen nicht vorliegt.<br />
Als Ersatz werden häufig markt- oder branchenübliche Vergleichskennziffern h<strong>in</strong>zugezogen,<br />
die zu generellen Ablehnungen führen, ohne dass auf die Spezifik des<br />
E<strong>in</strong>zelfalles – zum Beispiel die Nutzung von Marktnischen – e<strong>in</strong>gegangen werden<br />
könnte (zum Problem der Informationsaufbereitung siehe Kapitel 3.2).<br />
Insgesamt muss zur Frage der Ablehnung von F<strong>in</strong>anzierungsanträgen angemerkt<br />
werden, dass beide Seiten die derzeit vorhandene mangelnde Transparenz beklagen.<br />
Hier stellt die Kreditprüfung gemäß den durch Basel II veränderten Vorgaben<br />
e<strong>in</strong>e Entwicklung dar, die den <strong>Unternehmen</strong> zugute kommen dürfte. Die gewichtige<br />
Rolle der Information im Rahmen des <strong>in</strong>ternen Rat<strong>in</strong>gprozesses erzw<strong>in</strong>gt<br />
e<strong>in</strong>e neue Transparenz auf beiden Seiten. E<strong>in</strong>erseits muss sich das <strong>Start</strong>-<strong>up</strong> stärker<br />
öffnen. Zur Erstellung e<strong>in</strong>es bank<strong>in</strong>ternen Rat<strong>in</strong>gs erwarten Kredit<strong>in</strong>stitute e<strong>in</strong>en<br />
erweiterten Input des <strong>Unternehmen</strong>s. Andererseits soll das Krediturteil ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>sam<br />
getroffene Entscheidung der Banken mehr se<strong>in</strong>. Am Ende des Verfahrens<br />
sollen Entscheidungen und Preisrelationen nachvollziehbar präsentiert werden, so<br />
dass <strong>Unternehmen</strong> ihre Defizite bzw. Stärken besser erkennen können.<br />
Im Ergebnis kann das <strong>in</strong>terne Rat<strong>in</strong>g also zu e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensivierten Kommunikation<br />
und damit zu besserem Verständnis führen. Die langfristig angelegte Hausbankbeziehung,<br />
die der Gründer ohneh<strong>in</strong> anstreben wird, dürfte aufgewertet werden.<br />
Das Gespräch mit <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s hat an dieser Stelle auch gezeigt, dass die <strong>Unternehmen</strong><br />
erweiterte Möglichkeiten, an der Erstellung des eigenen Bonitätsurteils aktiv<br />
mitzuhelfen und dieses positiv zu bee<strong>in</strong>flussen, erst noch begreifen und erlernen<br />
müssen. Die hierdurch an den Unternehmer gerichteten Anforderungen, e<strong>in</strong>e kont<strong>in</strong>uierliche<br />
und zeitnahe Bankenkommunikation aufzubauen, werden unter 2.4<br />
näher erläutert.<br />
2.3 Unternehmerische Kompetenzdefizite<br />
Die aktuellen Insolvenzstatistiken zeigen, dass etwa drei Viertel aller <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Insolvenzverfahren<br />
e<strong>in</strong>getretenen <strong>Unternehmen</strong> nicht älter als acht Jahre s<strong>in</strong>d. Mehr als<br />
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