Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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Dazu sollten repräsentative Analysen zu den Kompetenzprofilen von Unternehmer-Teams<br />
und E<strong>in</strong>zel-Unternehmern durchgeführt werden.<br />
Außerdem wird immer wieder die Frage gestellt, ob entrepreneuriale Kompetenzen<br />
erlern- und tra<strong>in</strong>ierbar s<strong>in</strong>d oder nicht. Die Frage, ob Eigenschaften und<br />
Kenntnisse, die e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf den <strong>Unternehmen</strong>serfolg haben, durch<br />
Aus- und Weiterbildung vermittelt werden können oder ob man ganz e<strong>in</strong>fach „zum<br />
Unternehmer geboren“ se<strong>in</strong> muss, um e<strong>in</strong> <strong>Unternehmen</strong> erfolgreich gründen zu<br />
können, wird differenziert beantwortet:<br />
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„Selbstverständlich können kaufmännische Kenntnisse, Fachwissen und<br />
Branchenerfahrung (vorausgesetzt, man hat genügend Zeit) erworben werden.<br />
Wie sieht es jedoch mit persönlichen, verhaltensbezogenen Eigenschaften aus? Ist es<br />
möglich, diese zu erlernen? In der Wissenschaft gibt es dazu zwei Theorien:<br />
Trait Approach: Diese besagt, dass die Verhaltensweisen bei den Menschen vorgegeben<br />
s<strong>in</strong>d und von der jeweiligen Situation nicht bee<strong>in</strong>flusst werden. Der Existenzgründer<br />
muss über e<strong>in</strong> gewisses Ausmaß an Charaktereigenschaften verfügen, um am Markt<br />
erfolgreich se<strong>in</strong> zu können. Verfügt er nicht über dieses Potential, ist e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
zum Unternehmer nicht möglich.<br />
Interaktionistischer Ansatz: Hier wird davon ausgegangen, dass das unternehmerische<br />
Verhalten von der Persönlichkeit und der Situation sowie von der Interaktion zwischen<br />
den beiden abhängt. Bei diesem Ansatz kann unternehmerisches Handeln durch Aus- und<br />
Weiterbildung verbessert werden.“ (http://www.gruenderguide.at)<br />
Beide Ansätze s<strong>in</strong>d für die weitere Entrepreneur-Forschung sowie Aus- und Weiterbildung<br />
wesentlich. E<strong>in</strong>erseits sollten viel genauer die aus den Kompetenzbiografien<br />
und Kompetenzprofilen ermittelbaren Grundvoraussetzungen für e<strong>in</strong>e<br />
Unternehmerpersönlichkeit geprüft werden (diese Seite der Prüfung und Beratung<br />
kommt <strong>in</strong> den meisten Förderstrukturen viel zu kurz; auch bei der Bereitstellung<br />
von Kapital s<strong>in</strong>d die Fähigkeiten von Banken oder Bus<strong>in</strong>ess Angels schwach ausgeprägt,<br />
die Persönlichkeitsprofile der Gründer und Jungunternehmer differenziert<br />
zu beurteilen). Andererseits müssen sich die Lern<strong>in</strong>halte und -formen von<br />
Aus- und Weiterbildung an den Universitäten und Hochschulen grundsätzlich verändern.<br />
Die o. g. Statements der Praktiker zeichnen e<strong>in</strong> klares Bild der Unzulänglichkeiten<br />
<strong>in</strong> unserem Bildungssystem, wobei das Schulsystem hier e<strong>in</strong>geschlossen<br />
ist.<br />
Professionalisierung von Führung und e<strong>in</strong> kompetenzorientiertes Personalmanagement<br />
s<strong>in</strong>d, wie gezeigt wurde, wichtige Erfolgsfaktoren für e<strong>in</strong> gesundes<br />
Wachstum <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s. Dafür gibt es kaum geeignete Angebote <strong>in</strong> den vielfältigen<br />
Unterstützungsstrukturen, sich situativ neben e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>tensiven Geschäftstätigkeit<br />
weiterzuentwickeln. Selbstorganisiertes (situatives) Lernen benötigt flankierende<br />
Maßnahmen des organisierten Lernens (möglichst mit Gleichges<strong>in</strong>nten)