Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.2 Grundriss e<strong>in</strong>es Assessment- & Development-Centers<br />
für <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s zur Ermittlung und Entwicklung von<br />
Schlüsselkompetenzen<br />
Die Fallstudie be<strong>in</strong>haltet den gesamten Problemkreis dessen, was <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em jungen<br />
bzw. sanierungsbedürftigen <strong>Unternehmen</strong> anfallen kann: vom Rohrbruch bis zum<br />
Personalproblem, von der Absatzkrise bis zur Kontaktpflege mit wichtigen Absatzmittlern<br />
und von der Kundenbeschwerde bis zur Werbemittelgestaltung. Der<br />
Fall enthält zwar auch e<strong>in</strong>zelne betriebswirtschaftliche Probleme <strong>in</strong> numerischer<br />
Form, jedoch nur <strong>in</strong>soweit, als sie von e<strong>in</strong>er Führungskraft <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kle<strong>in</strong>unternehmen<br />
vermutlich erkannt und berücksichtigt werden müssen.<br />
Als Bezugsbranche wurde die Hotel- und Gastronomiebranche gewählt. Diese<br />
steht der Alltagswelt der meisten Menschen nahe genug, um auch Branchenfremden<br />
e<strong>in</strong>e Lösung der Aufgaben zu ermöglichen. Es kommt darauf an, sich<br />
<strong>in</strong> die Situation e<strong>in</strong>es Geschäftsführers zu versetzen, der bei Antritt se<strong>in</strong>er Tätigkeit<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em heruntergewirtschafteten Hotel zahlreiche Dokumente vorf<strong>in</strong>det<br />
und die schnell zu filternden und zu bewertenden Informationen <strong>in</strong> Krisenmanagement-,<br />
Market<strong>in</strong>g-, Personal- und Investitionsstrategien umsetzen muss.<br />
Außerdem muss er das Personal bei e<strong>in</strong>em Begrüßungsmeet<strong>in</strong>g orientieren und<br />
motivieren.<br />
Erst nach Konstruktion dieser Fallstudie mit den von ihr aufgeworfenen vielfältigen<br />
Organisations-, Entscheidungs- und Kommunikationsproblemen – also den<br />
Grundaufgaben e<strong>in</strong>er angestellten Führungskraft ebenso wie e<strong>in</strong>es Entrepreneurs<br />
– wurde gefragt, welche spezifischen Kompetenzen <strong>in</strong> den spezifischen Lösungswegen<br />
und Strategien sichtbar werden. Dabei wurde der Ansche<strong>in</strong> vermieden, als<br />
ob es für jedes Problem <strong>in</strong> der Fallstudie nur „the one best way“ – also nur genau<br />
e<strong>in</strong>e optimale Lösung – gäbe. Stattdessen sollten die Teilnehmer(<strong>in</strong>nen) ermutigt<br />
werden, verschiedene Lösungsoptionen zu diskutieren und zu begründen.<br />
In e<strong>in</strong>em nächsten Schritt wurden achtzehn Kompetenzen ausgewählt, die sich<br />
aus unseren <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>-Untersuchungen ableiteten und von mehreren Expert(<strong>in</strong>ne)n<br />
für besonders führungsrelevant gehalten wurden. Als Grundlage für die Auswahl<br />
diente u. a. die Auflistung von Leadership skills nach Ripsas (1997):<br />
92<br />
– die Koord<strong>in</strong>ationsfunktion, d. h. das Komb<strong>in</strong>ieren ökonomischer Ressourcen,<br />
– die Präsentationsfunktion, d. h. die Gabe, eigene Ideen und Arbeitsergebnisse<br />
vor Fachleuten zu verkaufen,<br />
– die Moderationsfunktion, d. h. die Gesprächsführung und -lenkung <strong>in</strong><br />
Teams,