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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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eiter, die als Anwärter für die Personalreduzierung gesehen wurden, e<strong>in</strong>bezogen.<br />

Im Ergebnis der Gespräche der Geschäftsführer mit den Teamleitern stand fest,<br />

dass drei Mitarbeiter wirklich entlassen werden müssen. Es waren letztendlich<br />

aber andere Mitarbeiter als ursprünglich von den Geschäftsführern geplant. Die<br />

Teamleiter- und Kündigungsgespräche wurden mit externer Unterstützung gründlich<br />

vorbereitet. Durch begleitende Beobachtung (mit anschließendem Coach<strong>in</strong>g)<br />

konnte sich die externe Begleiter<strong>in</strong> e<strong>in</strong> unmittelbares Bild verschaffen, wie auch<br />

<strong>in</strong> Krisenzeiten die <strong>Kompetenzentwicklung</strong> sowohl auf Geschäftsführer- als auch<br />

auf Teamleiterebene stattfand. Besonders hervorzuheben ist, wie die Teamleiter<br />

<strong>in</strong> der Lage waren, die Kompetenzen und Leistungen e<strong>in</strong>zelner Mitarbeiter e<strong>in</strong>zuschätzen<br />

und daraus Vorschläge zum Personalerhalt bzw. zur Entlassung zu unterbreiten.<br />

Die Geschäftsführer führten mit allen verbleibenden Mitarbeitern Gespräche, die<br />

das Ziel hatten, die schwierige <strong>Unternehmen</strong>ssituation deutlich zu kommunizieren<br />

und von allen Mitarbeitern e<strong>in</strong>en Gehaltsverzicht <strong>in</strong> Höhe e<strong>in</strong>es Monatsgehaltes<br />

zu erreichen. Auch diese Gespräche wurden – nach anfänglicher „großer Angst“<br />

auf Seiten der Geschäftsführer – sehr professionell geführt. Da alle Mitarbeiter<br />

e<strong>in</strong>e hohe Identifikation mit dem <strong>Unternehmen</strong> zeigten und auf diesen für sie auch<br />

schwierigen Vorschlag der Geschäftsführung e<strong>in</strong>g<strong>in</strong>gen, wurde für beide Geschäftsführer<br />

erkennbar, dass im <strong>Unternehmen</strong> eigentlich e<strong>in</strong> sehr gutes Potenzial<br />

vorhanden ist.<br />

An diese Phase anschließend wurde der neue, erfahrene Mitarbeiter für den Vertrieb<br />

e<strong>in</strong>gestellt. Die daraus neu entstandenen Probleme zeigten sich immer stärker<br />

auf der Teamleiterebene; sie empfanden ihre bisherige „aufopferungsvolle“ Arbeit<br />

für die Firma nicht mehr ausreichend gewürdigt, weil sie im neuen Vertriebler e<strong>in</strong>e<br />

„Konkurrenz“ sahen.<br />

Im Verlaufe der Präzisierung der <strong>Unternehmen</strong>sstrategie wurde die mit großem<br />

Aufwand erarbeitete Struktur wieder außer Kraft gesetzt, weil sie ohneh<strong>in</strong> nicht<br />

gelebt wurde. Die Teamleiterfunktionen wurden ebenfalls abgeschafft. Die vielfältigen<br />

und zeitraubenden Diskussionen über die Verantwortungsabgrenzung zwischen<br />

Team- und Projektleitern hatten stark die Leistungserbr<strong>in</strong>gung auf Mitarbeiterebene<br />

beh<strong>in</strong>dert. Die anfangs ausgeprägte Meet<strong>in</strong>g-Kultur im <strong>Unternehmen</strong><br />

wurde <strong>in</strong> schwierigen Zeiten ganz pragmatisch „zurückgefahren“. Dieser Trend<br />

konnte auch <strong>in</strong> anderen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s beobachtet werden. Insofern ist es nicht verwunderlich,<br />

wenn <strong>in</strong> den Kompetenzprofilen der Geschäftsführer und Vorstände im<br />

Sozial-kommunikativen Bereich e<strong>in</strong>e rückläufige Entwicklung beobachtet wurde.<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong> durch Mitarbeitere<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung, die Befähigung der Geschäftsführer<br />

oder Vorstände zur systematischen E<strong>in</strong>beziehung der Mitarbeiter,<br />

um alle vorhandenen Potenziale für die <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung zu nutzen,<br />

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