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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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In der Anfangsphase rekrutierten die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s das Personal häufig aus dem<br />

Freundes- und Bekanntenkreis. Daraus resultierten dann mehrfach Selbstähnlichkeiten<br />

<strong>in</strong> den Kompetenzprofilen, was teilweise zu Problemen <strong>in</strong> den Teamkompetenzen<br />

führte. Da noch ke<strong>in</strong>e hohen Gehälter gezahlt werden konnten, war<br />

es nicht e<strong>in</strong>fach, gute Mitarbeiter zu gew<strong>in</strong>nen. Bei der Personalrekrutierung<br />

wurde aber, wie bereits gezeigt, von Anfang an großer Wert auf außerfachliche<br />

Kompetenzbereiche gelegt, <strong>in</strong>sbesondere Teamfähigkeit, Lernbereitschaft und<br />

-fähigkeit. Bei der E<strong>in</strong>führung der Mitarbeiter <strong>in</strong> ihre neuen Aufgaben konnte<br />

stets e<strong>in</strong>e breite Unterstützung durch die Teams beobachtet werden, was <strong>in</strong> der<br />

Regel zu e<strong>in</strong>er schnellen Integration der Neuen führte. Um die Mitarbeiter an<br />

das <strong>Unternehmen</strong> zu b<strong>in</strong>den, wurde e<strong>in</strong>e Vielfalt von Anreizfaktoren entwickelt.<br />

E<strong>in</strong>e langfristige B<strong>in</strong>dung der Mitarbeiter war <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s bei<br />

unsicheren f<strong>in</strong>anziellen Lagen und teilweise fehlenden strategischen Grundkonzepten<br />

schwierig. Im Bereich von Anreizsystemen (z. B. Mitarbeiterbeteiligungsmodellen)<br />

wurde häufig e<strong>in</strong>e Trial-and-Error-Vorgehensweise beobachtet.<br />

Die jungen (unerfahrenen) Führungskräfte spürten, dass sie im Bereich der<br />

Mitarbeitermotivation e<strong>in</strong>e besondere Aufgabe zu erfüllen hatten. Ihnen fehlte<br />

aber das notwendige Fachwissen sowie Handwerkzeug.<br />

Im Verlaufe der Zeit wurden die Auswahlverfahren und E<strong>in</strong>stellungsgespräche<br />

strukturierter geführt; neben der fachlichen Qualifikation wurde häufig<br />

besonders auch der Freizeitbereich abgecheckt (z. B. Teamsport, soziales Engagement,<br />

Initiative im privaten Bereich). Gerade bei angehenden Führungskräften<br />

sollten Faktoren wie kreatives und wirtschaftliches Denken vorhanden<br />

se<strong>in</strong>. Die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s s<strong>in</strong>d auch eher bereit, Quere<strong>in</strong>steiger, Studienabbrecher<br />

oder „Exoten“ e<strong>in</strong>zustellen; die Individualität der Mitarbeiterpersönlichkeit<br />

und die Andersartigkeit des <strong>Unternehmen</strong>s/Spezifik der <strong>Unternehmen</strong>skultur<br />

s<strong>in</strong>d wichtige Aspekte und auch Vorteile der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s gegenüber den etablierten<br />

<strong>Unternehmen</strong>.<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong> durch Akquisition (z. B. durch „H<strong>in</strong>zukauf“ von Kompetenzen)<br />

konnte sowohl <strong>in</strong> Wachstums- als auch <strong>in</strong> Krisenphasen beobachtet werden.<br />

Es wurden vor allem Vertriebspotenziale neu rekrutiert, um die <strong>in</strong> der Regel<br />

vorhandenen Vertriebsschwächen <strong>in</strong> den <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s zu mildern.<br />

Es hatte sich <strong>in</strong> allen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s <strong>in</strong> Wachstumsphasen das Bewusstse<strong>in</strong> verstärkt,<br />

dass der <strong>Unternehmen</strong>serfolg wesentlich davon abhängt, wie gut es gel<strong>in</strong>gt, geeignete<br />

Führungskräfte zu f<strong>in</strong>den oder aus den eigenen Reihen aufzubauen und ihre<br />

Kompetenzprofile entsprechend den Anforderungen an erfolgreiche Mitarbeiterführung<br />

weiter zu entwickeln.<br />

Ingesamt werden mit den dargestellten Fallanalysen die Aussagen zur Führungskräfterekrutierung<br />

und -entwicklung von Ganz (2001) bestätigt; E<strong>in</strong>e naturwüch-<br />

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