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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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„E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Firma lebt me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach im Wesentlichen vom guten Verständnis der<br />

Mitarbeiter untere<strong>in</strong>ander und vom überdurchschnittlichen Engagement der Mitarbeiter<br />

(Identifizierung mit dem <strong>Unternehmen</strong>) und e<strong>in</strong>em klar gesetzten Ziel.“<br />

Zur E<strong>in</strong>stellung der Mitarbeiter (Nach welchen Kriterien haben Sie die Mitarbeiter<br />

e<strong>in</strong>gestellt? Warum glaubten Sie, dass die Zusammenarbeit funktionieren wird?)<br />

wurden beispielsweise folgende Statements abgegeben:<br />

„In der Regel vor allem auch nach Bauchgefühl. Natürlich spielt die Qualifikation e<strong>in</strong>e<br />

große Rolle und die Persönlichkeit. Die Persönlichkeit muss <strong>in</strong>s Team passen.“<br />

„Persönlichkeit, fachliche Qualifikation, Engagement, damals mehr Bauchgefühl, heute<br />

systematischer mit Stellenbeschreibung, Bewertungsmatrix für Bewerber etc.“<br />

Die Führungskompetenz von jungen Team- und Projektleitern <strong>in</strong> den beobachteten<br />

Fallbeispielen war <strong>in</strong> den meisten Fällen nicht vorhanden. Sie wurden häufig<br />

mit diesen Aufgaben betraut, obwohl die Geschäftsführer oder Vorstände selbst<br />

ke<strong>in</strong> konkretes Bild von den Rollen und den Aufgaben ihrer jungen „Nachwuchskräfte“<br />

hatten. In fast allen Fällen zeigte sich, dass Fachkompetenz alle<strong>in</strong>e zur<br />

Bewältigung von Führungsaufgaben nicht ausreicht, dass <strong>in</strong> der Regel aber wenig<br />

Zeit und Ressourcen zur Verfügung gestellt werden konnten, um systematisch die<br />

Führungsqualität zu verbessern.<br />

Hier entstanden nicht selten Reibungspunkte, die sich auch auf die Wirtschaftlichkeit<br />

von Projekten negativ auswirkten. Die Unterstützung bei der Förderung<br />

der Führungskompetenz der Team- bzw. Projektleiter durch <strong>in</strong>dividuelles<br />

Coach<strong>in</strong>g oder auch durch die E<strong>in</strong>führung von kollegialer Beratung hatte nur<br />

bed<strong>in</strong>gt Erfolg, weil durch e<strong>in</strong>e unzureichende Führungsqualität im Arbeitsalltag<br />

auf der Ebene der Führungsspitzen oftmals die notwendige Vorbildfunktion<br />

fehlte.<br />

E<strong>in</strong>e Professionalisierung der Führung wurde vor allem <strong>in</strong> den Fallbeispielen A<br />

und C beobachtet. In anderen Fällen wurde auf diesem Gebiet viel experimentiert,<br />

vermutlich auch, weil das h<strong>in</strong>ter dem Führungsverhalten „verborgene Menschenbild“<br />

nicht stark genug ausgeprägt war. Die Mitarbeiter als Kostenfaktor zu<br />

sehen, ist e<strong>in</strong>e andere Basis für die eigene Weiterentwicklung im Führungsverhalten<br />

als e<strong>in</strong> Bild von Mitarbeitern, die die Chance haben, durch e<strong>in</strong> ehrliches<br />

Feedback die wesentlichsten Impulse für die Weiterentwicklung der Führungskompetenz<br />

zu liefern. Beraterische Unterstützung von außen kann immer nur e<strong>in</strong>e<br />

Orientierungshilfe se<strong>in</strong>. Der eigentliche <strong>Kompetenzentwicklung</strong>sprozess f<strong>in</strong>det im<br />

praktischen Arbeitsalltag im Wechselspiel zwischen Führungskraft und e<strong>in</strong>zelnen<br />

Mitarbeitern sowie Teams statt. Das systematische E<strong>in</strong>wickeln e<strong>in</strong>er tragfähigen<br />

Feedback-Kultur ist aus diesem Grunde e<strong>in</strong> sehr wichtiger praktischer Weg zur<br />

<strong>Kompetenzentwicklung</strong>.

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