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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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– Im alltäglichen Geschäft lässt man sich leicht dazu verleiten, nach erfolgreicher<br />

F<strong>in</strong>anzierung gerade die Kommunikation mit der Bank auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>destmaß<br />

zu beschränken. Dabei wird e<strong>in</strong> zentraler Bestandteil <strong>in</strong> der Beziehung<br />

von <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s und der Bank (bzw. dem Investor) vergessen: Nach dem<br />

Spiel ist vor dem Spiel! Kaum e<strong>in</strong> junges <strong>Unternehmen</strong> kommt schließlich<br />

mit nur e<strong>in</strong>er F<strong>in</strong>anzierungsrunde aus.<br />

– Genau dies ist der Grund, warum e<strong>in</strong> Unternehmer e<strong>in</strong>e wirkliche Partnerschaft<br />

mit se<strong>in</strong>em Kapitalgeber anstreben sollte. Es gilt, im Laufe der Zeit<br />

e<strong>in</strong>e Vertrauensbasis aufzubauen und e<strong>in</strong>e Partnerschaft auch für Krisenzeiten<br />

zu etablieren.<br />

– Das Kommunikationsmodell mit dem Kapitalgeber muss sich durch Offenheit,<br />

Aktualität und Interaktion auszeichnen. Laufende <strong>in</strong>formelle persönliche<br />

Gespräche und gegenseitiger Austausch von Wissen sollten auf der<br />

Tagesordnung stehen. Hierbei s<strong>in</strong>d zukünftige Aktivitäten des Unternehmers<br />

das zentrale Thema. Nur so kann der Kapitalgeber positiv gestaltend<br />

auf die Geschäftsentwicklung e<strong>in</strong>wirken und durch Ratschläge und eigene<br />

Aktivitäten Mehrwert schaffen.<br />

– Als <strong>Start</strong>-<strong>up</strong> sollte man gegenüber dem Kapitalgeber immer mit offenen Karten<br />

spielen. Der aktive Umgang mit eigenen Schwächen und die Bereitschaft,<br />

den Kapitalgeber rechtzeitig über aktuelle Probleme und zukünftige Strategien<br />

zu <strong>in</strong>formieren, s<strong>in</strong>d die Bauste<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>er erfolgreichen Kommunikation.<br />

Nur wer Überraschungen vermeidet, kann auf Vertrauen setzen.<br />

– Innerhalb e<strong>in</strong>es Bankgespräches sollten die folgenden Erfolgsfaktoren beachtet<br />

werden:<br />

• gute Gesprächsvorbereitung,<br />

• selbst das Gespräch führen,<br />

• stets wahrheitsgemäß und authentisch kommunizieren,<br />

• stets e<strong>in</strong>e gute Gesprächsatmosphäre schaffen,<br />

• die Situation des <strong>Unternehmen</strong>s realistisch und sachlich e<strong>in</strong>schätzen,<br />

• Fragen kompetent und umfassend beantworten,<br />

• alle Dokumente vorlegen, die das Vorhaben verdeutlichen.<br />

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass die Chancen für e<strong>in</strong>e Erweiterung des<br />

f<strong>in</strong>anzierungsbezogenen Kompetenzprofils von <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s dann wachsen, wenn die<br />

E<strong>in</strong>sicht vorherrscht, dass die <strong>Unternehmen</strong>sf<strong>in</strong>anzierung ke<strong>in</strong>e Nebensache im<br />

Betriebsführungsalltag, sondern vielmehr e<strong>in</strong>e Schlüsselkompetenz darstellt. Viel<br />

ist also bereits erreicht, wenn die F<strong>in</strong>anzierung als gleichberechtigtes strategisches<br />

Thema neben den anderen Strategiefeldern im jungen <strong>Unternehmen</strong> akzeptiert<br />

wird. E<strong>in</strong> maßgeblicher Aspekt ist hierbei zweifellos e<strong>in</strong>e Steigerung der Qualität<br />

der F<strong>in</strong>anzkommunikation, <strong>in</strong>sbesondere der verbesserte Informationsaustausch<br />

mit den Banken. Es bleibt zu hoffen, dass die geforderte Dialog<strong>in</strong>tensität zwischen<br />

<strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s und Kapitalgebern als Kernkompetenz im Kapitalbeschaffungsprozess<br />

durch Basel II spätestens ab 2007 deutlich verbessert werden kann.

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