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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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tenz <strong>in</strong>sbesondere bei größeren Projekten zugute, bei denen das mit dem Kunden<br />

geme<strong>in</strong>same Konzeptionieren e<strong>in</strong>e entscheidende Vertriebsleistung darstellt. Auch<br />

im Bereich öffentlicher Förderprojekte konnte er diese Stärke besonders gut ausspielen.<br />

Bei der neuen Arbeitsteilung <strong>in</strong> der Geschäftsführung war also weniger das typische<br />

Kompetenzprofil entscheidend als vielmehr e<strong>in</strong> ganz pragmatisches Vorgehen,<br />

bei dem aus den Tageserfahrungen heraus immer wieder neue Entscheidungen<br />

getroffen werden mussten.<br />

In der Entwicklung des Geschäftsführers E wird sichtbar, dass er se<strong>in</strong>e Aktivitäts-<br />

und Handlungskompetenz weiter ausgeprägt, allerd<strong>in</strong>gs se<strong>in</strong>e Sozial-kommunikative<br />

Kompetenz zurückgedrängt hat. Der niedrigere Wert ergibt sich vor<br />

allem aus der Verhaltensebene. Die anfangs ausgeprägte Meet<strong>in</strong>g-Kultur im<br />

<strong>Unternehmen</strong> wurde <strong>in</strong> schwierigen Zeiten ganz pragmatisch „zurückgefahren“.<br />

Nach eigenen Aussagen des Geschäftsführers E hatte er sich für jedes Quartal<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Aufgabe gestellt, e<strong>in</strong>en neuen Weg <strong>in</strong> der Geschäftsführung und<br />

im Führungsverhalten ausz<strong>up</strong>robieren. Im Ergebnis dessen wurde die Arbeitsteilung<br />

zwischen den beiden Geschäftsführern immer wieder präzisiert. Die<br />

aufwändig erarbeitete Struktur (lt. Abbildung 7) wurde außer Kraft gesetzt,<br />

weil sie ohneh<strong>in</strong> nicht gelebt wurde. Außerdem wurden die Teamleiterrollen<br />

abgeschafft. Die vielfältigen und zeitraubenden Diskussionen über die Verantwortungsabgrenzung<br />

zwischen Team- und Projektleiter hatte stark die Leistungserbr<strong>in</strong>gung<br />

auf Mitarbeiterebene beh<strong>in</strong>dert. Durch die vorübergehende<br />

Reduzierung des festangestellten Personals (um das f<strong>in</strong>anzielle Risiko bei der<br />

nach wie vor schwierigen Auftragslage möglichst ger<strong>in</strong>g zu halten) waren die<br />

Teamleiter auch überflüssig geworden. Bei vier Vollzeitmitarbeitern <strong>in</strong> der Produktion<br />

waren nicht drei Teamleiter erforderlich. Heute führt Geschäftsführer<br />

F im Wesentlichen alle Mitarbeiter, die <strong>in</strong> der Produktion und Projektrealisierung<br />

e<strong>in</strong>gesetzt s<strong>in</strong>d, direkt. Dabei kommt ihm se<strong>in</strong>e stark ausgeprägte Sozialkommunikative<br />

Kompetenz zugute. Die Mitarbeiter haben nicht mehr so viele<br />

Orientierungsschwierigkeiten, welcher Geschäftsführer für welches Aufgabengebiet<br />

verantwortlich ist.<br />

Die stark strukturierende und konzeptionierende Seite im Kompetenzprofil des<br />

Geschäftsführers E kommt heute <strong>in</strong>tern vor allem <strong>in</strong> vertriebsabhängigen Prozessen<br />

zum Tragen.<br />

Dieses Fallbeispiel zeigt, dass auch bei nicht ideal ausgeprägten Kompetenzprofilen<br />

durch hartes Arbeiten und e<strong>in</strong>en stark <strong>in</strong>dividuell geprägten Lernprozess Defizitbereiche<br />

ausgeglichen werden können.<br />

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