Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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sofern s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e vorausschauende Planung und der E<strong>in</strong>bau von Reserven erforderlich.<br />
Soweit e<strong>in</strong>e Mischf<strong>in</strong>anzierung angestrebt wird, ist zunächst e<strong>in</strong>e ausreichende<br />
Eigenkapitalausstattung anzustreben, die die Aufnahme von Fremdf<strong>in</strong>anzierungsmitteln<br />
erleichtert, jedoch oft nur über e<strong>in</strong>e Beteiligungsf<strong>in</strong>anzierung<br />
dargestellt werden kann. Damit ist die Suche nach Fremd- und Eigenkapital eng<br />
verknüpft.<br />
Den vor der Auswahl von Kapitalbeteiligungsgesellschaften stehenden <strong>Unternehmen</strong><br />
stellt sich e<strong>in</strong> weiteres Problem: Die Identifizierung des geeigneten Kapitalgebers<br />
hängt unmittelbar mit der eigenen Geschäftsidee, der Branche, den Zielen<br />
des <strong>Unternehmen</strong>s <strong>in</strong>sgesamt und dem derzeitigen Wachstumsstadium des <strong>Unternehmen</strong>s<br />
zusammen. Auch auf der Seite der Kapitalgeber s<strong>in</strong>d Kriterien wie<br />
Branchenabhängigkeit, Spanne des Beteiligungsvolumens oder Anforderungen an<br />
den späteren Exit zu beachten.<br />
Erst die Analyse dieser Parameter ermöglicht e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>grenzung der zu kontaktierenden<br />
Gesellschaften. Da zunehmend auch die Sparkassen- und Genossenschaftsorganisationen<br />
eigene Beteiligungsgesellschaften auf regionaler Ebene <strong>in</strong>s<br />
Leben gerufen haben, sollte die Auswahl e<strong>in</strong>er regional tätigen Gesellschaft <strong>in</strong><br />
die Prüfung e<strong>in</strong>bezogen werden, darf aber letztlich ke<strong>in</strong> H<strong>in</strong>derungsgrund se<strong>in</strong>,<br />
den Suchradius deutlich größer zu bemessen. Soweit die Geschäftstätigkeit bereits<br />
<strong>in</strong>ternational ausgerichtet ist, kommen grundsätzlich auch <strong>in</strong>ternational orientierte<br />
Beteiligungsgesellschaften <strong>in</strong> Frage.<br />
Trotz der <strong>in</strong>sgesamt umfangreichen Informationen, die Investoren für kapitalsuchende<br />
<strong>Unternehmen</strong> bereitstellen, ist die Intransparenz <strong>in</strong> diesem Bereich noch<br />
extrem hoch. Zu pauschaliert werden immer wieder die gleichen, qualitativ hochwertigen<br />
Betreuungskonzepte angepriesen – die Realität sieht später häufig anders<br />
aus. Um <strong>in</strong> diesem Suchprozess e<strong>in</strong>e Prüfung der Leistungsspektren der Beteiligungsgesellschaften<br />
durchführen zu können, ist häufig die Hilfe kompetenter Berater<br />
(sogenannter „Venture-Catalysts“) <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Die Berater s<strong>in</strong>d<br />
im Regelfall dazu <strong>in</strong> der Lage, das Konzept für e<strong>in</strong>e Eigenkapitalf<strong>in</strong>anzierung<br />
nicht nur <strong>in</strong> Bezug auf den Lead-Investor, sondern auch im H<strong>in</strong>blick auf gegebenenfalls<br />
erforderliche Co-F<strong>in</strong>anzierungen zu erarbeiten, z. B. über öffentliche<br />
Institutionen oder stille Beteiligungen.<br />
Das Kompetenzerfordernis an Unternehmer <strong>in</strong> dieser Situation ist somit relativ<br />
breit gestreut. Es reicht von der Festlegung der Suchoptionen bis zur Sicherstellung<br />
e<strong>in</strong>es effizienten und Erfolg versprechenden Auswahlprozesses unter Zuhilfenahme<br />
externer, gleichfalls qualifizierter Berater.<br />
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