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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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6 Welche Fragen s<strong>in</strong>d offen geblieben?<br />

Nach Präsentation e<strong>in</strong>er Auswahl unserer Projektergebnisse stellt sich mit Nicolai/<br />

Kieser (2002) die kritische Frage nach dem S<strong>in</strong>n der Erfolgsfaktorenforschung im<br />

Bereich der Kompetenzen von <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s:<br />

1) Lassen sich <strong>in</strong> der zusammenfassenden Betrachtung dynamische Ausprägungen<br />

oder Portfolios von Kompetenzen identifizieren, die für den unternehmerischen<br />

Erfolg entscheidend s<strong>in</strong>d oder wenigstens e<strong>in</strong>e Vorhersage von Erfolgswahrsche<strong>in</strong>lichkeiten<br />

gestatten, und<br />

2) lassen sich optimale Entwicklungspfade und Methoden ihres Erwerbs angeben?<br />

Zur Beantwortung der ersten Frage fehlt uns e<strong>in</strong>e Stichprobe, die groß genug wäre,<br />

um mit Wahrsche<strong>in</strong>lichkeiten operieren zu können. Auch wäre es notwendig, die<br />

hierzu vorliegenden Vergleichsuntersuchungen durch Langzeituntersuchungen zu<br />

ergänzen. E<strong>in</strong> Untersuchungshorizont von ca. zweie<strong>in</strong>halb Jahren reicht dafür nicht<br />

immer aus. Für die Beantwortung der zweiten Frage gilt im Pr<strong>in</strong>zip das gleiche,<br />

wobei die derzeit im Umbruch bef<strong>in</strong>dlichen Schulungs- und Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsmethoden<br />

e<strong>in</strong>er genaueren und längerfristigen Betrachtung und Evaluation bedürften.<br />

Immerh<strong>in</strong> können wir e<strong>in</strong>e hohe Konvergenz unserer Ergebnisse mit den eher durch<br />

Beobachtung und Literaturanalysen gewonnenen Befunden von Ripsas (1997) und<br />

anderen Autor(<strong>in</strong>n)en sowie mit langjährigen Beobachtungen des Feldes durch<br />

e<strong>in</strong>ige unserer Expert(<strong>in</strong>n)en verzeichnen. Doch nicht nur forschungsmethodische<br />

Gründe und e<strong>in</strong>e schmale Datenbasis s<strong>in</strong>d verantwortlich für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sgesamt doch<br />

recht ger<strong>in</strong>ge Verallgeme<strong>in</strong>erbarkeit von Aussagen über den unternehmerischen<br />

Erfolg auf Basis von Kompetenzanalysen.<br />

So ist u. a. zu beachten, dass <strong>in</strong> unterschiedlichen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Situationen jeweils Kohorten von Gründer(<strong>in</strong>ne)n mit ganz unterschiedlichen<br />

Fachrichtungen, Voraussetzungen und Kompetenzen an den <strong>Start</strong><br />

gehen. Aus dieser unterschiedlichen Situation ergeben sich ganz unterschiedliche<br />

Kompetenzaufbaustrategien und Entwicklungsverläufe. So s<strong>in</strong>d die Qualität der<br />

Gründungen und vermutlich auch die Kompetenzen der Gründer(<strong>in</strong>nen) – gemessen<br />

an dem was von unseren Expert(<strong>in</strong>n)en als Voraussetzung für den Erfolg def<strong>in</strong>iert<br />

wird – seit ca. 2004 stark rückläufig (GEM 2004). Das heißt auch, dass die<br />

Kompetenzen der <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s künftig eher unserem ostdeutschen Sample entsprechen<br />

werden als dem Sample aus dem Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet.<br />

Schon immer hatten Gründungen <strong>in</strong> Deutschland stärker den Charakter von<br />

„Not“gründungen als <strong>in</strong> den USA oder anderen westeuropäischen Ländern.<br />

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