Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

„zweiten Chance“ gescheiteter Ich-AGs im Vergleich zur ersten Gründung größer
geworden ist.
Wir vermuten ferner, dass die neu entstehenden entrepreneurialen Skills auf die
Arbeitnehmerrolle und auf die Gesellschaft insgesamt zurückwirken und dazu
beitragen, dass sich eine „Kultur der zweiten Chance“ ebenso entwickelt wie ein
rationalerer Umgang mit sozioökonomischen Risiken in der Gesellschaft insgesamt.
So stellt sich die Forschungsfrage, ob unter dem Einfluss einer neuen Risikokultur
kompetenzblockierende Barrieren wie geringes Selbstvertrauen, zu starkes
Sicherheitsdenken, übergroßes Vertrauen auf das politische Handeln oder das der
großen Vertretungskörperschaften abgebaut werden. Entscheidend ist auch, ob die
KMU mit ihren spezifischen Kompetenzen eine positive gesellschaftliche Neubewertung
im Vergleich zu den heute viel geschmähten Großunternehmen erfahren
(vgl. Füglistaller u. a. 2002).
In dem Maße, in dem die Entrepreneurs näher an die Lebenswelt heranrücken als
ihre abgehobenen Vorgänger der New Economy, könnte auch die deutsche Lebenswelt
insgesamt entrepreneurialer werden – eine Hypothese zum Wertewandel, die
einen Vergleich mit Webers Protestantismusstudie geradezu herausfordert.
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