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Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

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Der Versuch liegt nahe, das geforderte und nachzuweisende Kompetenzspektrum<br />

des Gründers bzw. Gründerteams im Rahmen e<strong>in</strong>er objektivierbaren „Kompetenzbilanz“<br />

abzubilden. E<strong>in</strong>e optimale Entscheidungsbasis wäre dann gegeben, wenn<br />

ihr E<strong>in</strong>fluss auf die zukünftigen Erfolgsfaktoren des <strong>Unternehmen</strong>s – wie etwa<br />

Umsatz und Ertrag – exakt ermittelt werden könnten. Diese „Prognosequalität“<br />

muss jedoch allen bislang vorgenommenen Bilanzierungsversuchen abgesprochen<br />

werden. Die Unsicherheitsfaktoren bleiben bestehen. Gründe für diese Unsicherheiten<br />

s<strong>in</strong>d folgende Umstände:<br />

230<br />

– Kompetenzkriterien s<strong>in</strong>d qualitative E<strong>in</strong>flussfaktoren, die im H<strong>in</strong>blick auf<br />

die quantitativen Messgrößen des <strong>Unternehmen</strong>serfolges nicht vollständig<br />

operationalisierbar s<strong>in</strong>d.<br />

– Unternehmerkompetenz variiert im Kontext unternehmerischen Handelns<br />

und ist von exogenen E<strong>in</strong>flussfaktoren (z. B. Grad des durch den Markt<br />

bzw. die Konkurrenz bed<strong>in</strong>gten Handlungsdrucks) abhängig, die mit Momentaufnahmen<br />

nur unzureichend abgebildet werden können.<br />

Konsequenz dieser Unsicherheitssituation für Kreditentscheider wäre das Erfordernis,<br />

im Rahmen von Prüfungen etwa zukunftsbezogene Kriterien, z. B. durch<br />

E<strong>in</strong>satz der Szenariotechnik e<strong>in</strong>zubauen, die es erlauben, die Ursache-Wirkung-<br />

Zusammenhänge verschiedener Rahmen- und Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen auf die unternehmerische<br />

Kompetenz zu messen.<br />

Die im Rahmen von Basel II praktizierten Rat<strong>in</strong>gs bieten hier deutliche Veränderungen<br />

und verschiedene Ansatzmöglichkeiten (je nach Ausgestaltung des bankenüblichen<br />

Verfahrens), etwa <strong>in</strong>dem „Entscheidungskorridore“ formuliert werden,<br />

das heißt e<strong>in</strong> pessimistisches, e<strong>in</strong> realistisches und e<strong>in</strong> optimistisches Szenario für<br />

die Bewertung unternehmerischer Kompetenz mit ihren jeweiligen Auswirkungen<br />

angesetzt werden.<br />

1.2 Basel II und die Konsequenzen:<br />

Die Kreditwürdigkeitsprüfung bei <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s<br />

Die aktuellen Veränderungen zu Beg<strong>in</strong>n des neuen Jahrtausends brachten neue<br />

Herausforderungen mit sich, bed<strong>in</strong>gt durch die New Economy und deren Zusammenbruch.<br />

Hier wurde über e<strong>in</strong>ige Jahre h<strong>in</strong>weg e<strong>in</strong> sche<strong>in</strong>barer <strong>Kompetenzentwicklung</strong>sprozess<br />

demonstriert, der sich mit dem drastischen Ende dieser Phase als<br />

Täuschung erwies. Auch <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s besannen sich plötzlich wieder auf Erfahrungswerte<br />

der sog. „Old Economy“. Dieser Prozess brachte auch für die Forschungslandschaft<br />

e<strong>in</strong>e grundlegend neue Erfahrung mit sich: Zwar war der Prozess der<br />

Existenzgründung als solcher ziemlich umfassend erforscht, es bestand jedoch

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