Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF
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Es gilt, diese komplexen Selektions- und Verknüpfungsleistungen <strong>in</strong> <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s im<br />
Vergleich zu etablierten <strong>Unternehmen</strong> genauer zu untersuchen. Die Vermutung<br />
liegt nahe, dass die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s wegen der weniger ausgeprägten Arbeitsteilung, der<br />
„familienähnlichen“ Kommunikations- und Kooperationsstrukturen, des breiter<br />
vorhandenen Unternehmertums, der schnelleren Beobachtung von Kausalzusammenhängen<br />
etc. Vorteile gegenüber etablierten <strong>Unternehmen</strong> aufweisen.<br />
Für die weiteren Untersuchungen auf diesem Gebiet dürfte der ressourcenbasierte<br />
Denkansatz mit dem Schwerpunkt der immateriellen (<strong>in</strong>tangiblen) Ressourcen von<br />
Schreyögg und Kliesch hilfreich se<strong>in</strong>, die organisationale <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />
zu analysieren mit den Schwerpunkten (Schreyögg/Kliesch 2003, S. 25 ff.)<br />
– Wissen und Gedächtnis (hier ist die Frage <strong>in</strong>teressant, wie die <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s im<br />
Vergleich zu den etablierten <strong>Unternehmen</strong> zu ihrer organisationalen Wissensbasis<br />
kommen),<br />
– „Können“ und Rout<strong>in</strong>en (hier sollte untersucht werden, ob das Vorhandense<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Skill-Datenbank Ausdruck der „Überlegenheit“ der etablierten<br />
<strong>Unternehmen</strong> gegenüber den <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s ist oder ob es eher darum geht,<br />
zu messen, wie die vorhandenen Skills – nicht nur „Könnerschaft“, sondern<br />
auch die Fähigkeit, neues Wissen <strong>in</strong> Rout<strong>in</strong>e umzusetzen – der Mitarbeiter<br />
tatsächlich für die <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung genutzt werden, z. B. Grad<br />
der Beteiligung der Mitarbeiter an der Strategieentwicklung,<br />
– Beziehungen und Sozialkapital (es wird vermutet, dass es <strong>in</strong> Bezug auf das<br />
Sozialkapital zwischen <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s und etablierten <strong>Unternehmen</strong> deutliche<br />
Unterschiede gibt, die jedoch noch genauer herauszuarbeiten wären – dabei<br />
ist e<strong>in</strong>e Untersuchung der <strong>in</strong>dividuellen und kollektiven sowie formellen<br />
und <strong>in</strong>formellen Beziehungsnetze von Interesse),<br />
– Emotionen (nach neueren Forschungsergebnissen wird die große Bedeutung<br />
des „Unbewussten“ <strong>in</strong> Entscheidungssituationen erkannt; hier geht es<br />
also auch um die Frage, welche Bedeutung die „Bauchentscheidungen“ <strong>in</strong><br />
den <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s haben, mit e<strong>in</strong>em gesunden Menschenverstand oder „naturwüchsig“<br />
e<strong>in</strong>e Verknüpfungsleistung <strong>in</strong> den hochkomplexen Zusammenhängen<br />
der <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung zu erbr<strong>in</strong>gen.<br />
Auch wenn gezeigt werden konnte, dass es unterschiedliche erfolgreiche Kompetenzprofile<br />
von Gründern und Jungunternehmern gibt und dass es möglich ist,<br />
Kompetenzdefizite des E<strong>in</strong>zelnen durch die „Andersartigkeit“ des Kollegen/des<br />
Stellvertreters/des Beraters oder Teamleiters (im S<strong>in</strong>ne des „H<strong>in</strong>zukaufens“ von<br />
Kompetenzen) auszugleichen, s<strong>in</strong>d Grundkompetenzen des Entrepreneurs für e<strong>in</strong>e<br />
gesunde <strong>Unternehmen</strong>sentwicklung sehr wichtig.<br />
Daraus leitet sich die Frage ab, welche der Entrepreneur-Kompetenzen zu den<br />
Basics zählen und welche auch durch Andere „ausgeglichen“ werden können.<br />
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