08.10.2013 Aufrufe

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

Kompetenzentwicklung in Start-up-Unternehmen - ABWF

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

182<br />

– Übersteuerungen im Kompetenzprofil (wenn aus Stärken Schwächen werden)<br />

werden eher erkennbar. Beispielsweise neigen Personen mit e<strong>in</strong>er<br />

übersteuerten personalen Kompetenz <strong>in</strong> Krisensituationen gerne dazu, die<br />

Schuld bei anderen zu suchen („Das habe ich ja schon damals immer gesagt“,<br />

„Wir hätten uns von dem Mitarbeiter schon damals trennen sollen“<br />

usw. usf.).<br />

– In schwierigen Zeiten „flüchten“ die jungen Führungskräfte häufig <strong>in</strong> die<br />

Fach- und Methodenkompetenz.<br />

– Wachstumsstrategien und Organisationsstruktur sowie Market<strong>in</strong>g-, F<strong>in</strong>anzierungs-<br />

und Personalstrategien waren häufig nicht ausreichend aufe<strong>in</strong>ander<br />

abgestimmt.<br />

– Die Jungunternehmer hatten häufig <strong>in</strong> den anfänglichen Wachstumsphasen<br />

nicht geschafft, die eigene Rolle neu zu def<strong>in</strong>ieren (z. B. Rückzug aus dem<br />

operativen Geschäft, Delegation von Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortung<br />

auf die zweite Ebene usw.). Aufgrund der fehlenden Führungspotenziale<br />

auf dieser Ebene hatten sie auch nicht das entsprechende Zutrauen<br />

<strong>in</strong> ihre jungen Team- und Projektleiter, mit den Führungsaufgaben „alle<strong>in</strong>e“<br />

klar zu kommen.<br />

Krisenzeiten s<strong>in</strong>d durchaus Zeiten, <strong>in</strong> denen e<strong>in</strong> Schub an <strong>Kompetenzentwicklung</strong><br />

bei den meisten Jungunternehmern beobachtet werden konnte, was auch durch<br />

das nachfolgende Statement e<strong>in</strong>es Teilnehmers des PFAU-Programms so gesehen<br />

wird.<br />

„Wir haben <strong>in</strong> der kurzen Zeit der Existenz des <strong>Unternehmen</strong>s schon e<strong>in</strong> Tief durchlaufen,<br />

nachdem wir fulm<strong>in</strong>ant gestartet s<strong>in</strong>d. Zum Zeitpunkt des Hochs habe ich immer gesagt,<br />

dass sich die Qualifikation e<strong>in</strong>es Chefs immer <strong>in</strong> der Krise bewähren muss. Das gilt<br />

für mich nach wie vor. Um diese Schwierigkeiten zu meistern, musste ich für diese neue<br />

Situation vieles h<strong>in</strong>zulernen, Gelerntes neu bewerten. Jetzt s<strong>in</strong>d wir auf e<strong>in</strong>em neuen Hoch<br />

und auch hier gibt es neue Herausforderung, die veränderte Kompetenzen erfordern.“<br />

Zum Zusammenhang von <strong>Kompetenzentwicklung</strong> und <strong>Unternehmen</strong>s-<br />

sowie und Lernkultur<br />

Im Bewusstse<strong>in</strong> der Geschäftsführer oder Vorstände war <strong>in</strong> der Regel verankert,<br />

dass Weiterbildung zunächst Ausgleich von Qualifikationsdefiziten bedeutet, die<br />

durch Schulungsmaßnahmen oder Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs erfolgen sollten. In der Praxis herrschen<br />

allerd<strong>in</strong>gs Lernformen vor, die den eigenverantwortlichen und selbstorganisierten<br />

Kompetenzerwerb <strong>in</strong> den Mittelpunkt der Aktivitäten stellen. Das zum<br />

großen Teil <strong>in</strong>formelle und selbstorganisierte Lernen wird <strong>in</strong> der Regel nicht als<br />

Weiterbildung wahrgenommen, weil es direkt mit dem Arbeitsprozess verkoppelt<br />

ist. Die Spezifik der <strong>Kompetenzentwicklung</strong> <strong>in</strong> den <strong>Start</strong>-<strong>up</strong>s ist von den Rekrutierungsstrategien<br />

des Personals abhängig. Ihnen allen geme<strong>in</strong>sam ist, dass die fach-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!